(ots) - ZDK-Präsident Robert Rademacher zieht positive
Zwischenbilanz des Autojahres 2011 - Geschäftsklimaindex des ZDK
erreicht bisher höchsten Wert - Kritik an den Plänen der Regierung
zum Wechselkennzeichen
Zweistellige Zuwachsraten bei Neu- und Gebrauchtwagen und ein
Geschäftsklimaindex der Branche mit dem bisher höchsten Wert
unter-mauern die zurzeit gute Stimmung im Kfz-Gewerbe. Anlässlich der
Mitgliederversammlung des Zentralverbands Deutsches Kfz-Gewerbe (ZDK)
am 22. Juni in Essen sagte ZDK-Präsident Robert Rademacher, dank der
verbesserten Geschäftslage könne man seit einiger Zeit auch wieder
auf einigermaßen zufriedene Autohändler treffen. Dazu trage die
aktuelle Marktentwicklung bei Pkw-Neuzulassungen mit einem Zuwachs
von 13,1 Prozent auf 1,33 Millionen in den ersten fünf Monaten ebenso
bei wie die Steigerung bei den Besitzumschreibungen. Von Januar bis
Mai lag deren Zahl mit knapp 2,85 Millionen um 10,8 Prozent über dem
Vorjahreswert. Innerhalb eines Jahres seien die durchschnittlichen
Standzeiten der Gebrauchten um 12 Tage auf durchschnittlich 82 Tage
im Mai 2011 zurückgegangen. Auch das Werkstatt- und Servicegeschäft
zeige sich stabil. So lag die Auslastungsquote der Werkstätten im Mai
2011 mit 86 Prozent auf gleichem Niveau wie im Vorjahr. Im bisherigen
Jahresverlauf bis Ende Mai sei ein Plus von zwei Prozent gegenüber
dem Vorjahr zu verzeichnen.
Nach Aussage Rademachers könnte die Lage noch besser sein, wenn
Angebot und Nachfrage stärker im Einklang wären. Doch auf manches
gängige Neuwagen-Modell müssten die Kunden zurzeit sechs Monate und
länger warten. Auch nachgefragte Gebrauchtwagen stünden nicht in
ausreichenden Mengen zur Verfügung. Dies sei für Kunden und Händler
gleichermaßen ärgerlich. "Aus Händlersicht ist dies jedoch weit
weniger ärgerlich, als die Höfe mit unverkauften Fahrzeugen übervoll
zu haben", sagte Rademacher.
Die aktuell positive Marktentwicklung werde von der guten Stimmung
im Kfz-Gewerbe widergespiegelt. So zeige der aktuelle
Geschäftsklimaindex des ZDK für das zweite Quartal 2011 den bisher
höchsten Wert seit der ersten Datenerhebung im ersten Quartal 2010.
Aktuell bewerteten 37,2 Prozent der Betriebe die Geschäftslage als
"gut" und 49 Prozent als "befriedigend", und nur 13,8 Prozent
bezeichneten sie als "schlecht". Das waren 0,8 Prozentpunkte weniger
als im ersten Quartal. Mit 71,5 Prozent gehe die Mehrheit der
befragten Kfz-Betriebe davon aus, dass sich die Geschäftslage auch im
dritten Quartal in befriedigender Weise stabilisiere, 15,5 Prozent
rechneten sogar mit noch besseren Geschäften. Lediglich knapp ein
Sechstel der Betriebe ginge demnach von schlechteren
Geschäftsaussichten im "Sommerferienquartal" 2011 aus. Bis zum Ende
dieses Jahres rechne der ZDK laut Rademacher mit einem Anstieg der
Pkw-Neuzulassungen auf spürbar über drei Millionen Einheiten. Auf dem
Gebrauchtwagensektor sei mindestens eine Stabilisierung auf Höhe des
Vorjahresniveaus von mehr als 6,4 Millionen Besitzumschreibungen zu
erwarten, so Rademacher. Und das Service- und Teile-Geschäft werde
sich aufgrund der anhaltenden Erholung der Gesamtwirtschaft und der
guten Lage auf dem Arbeitsmarkt mit tendenziell leicht wachsender
Nachfrage stabilisieren.
Wechselkennzeichen wird zum Witzkennzeichen
Aktuell ging Rademacher auf die Pläne des Bundesverkehrsministers
für ein Wechselkennzeichen ein, die in der vorliegenden Form kaum
Impulse für die Anschaffung verbrauchsarmer Zweit- oder
Drittfahrzeuge geben würden. Denn das Wechselkennzeichen solle in
Deutschland auf zwei Fahrzeuge der gleichen Klasse beschränkt sein.
Darüber hinaus sollten Fahrzeuge ohne vollständiges
Wechselkennzeichen nicht im öffentlichen Raum abgestellt werden
dürfen. "Das heißt konkret: Halter von Fahrzeugen mit
Wechselkennzeichen müssen über eine Garage oder ein eigenes
Grundstück mit Parkfläche verfügen. Das schließt viele Bewohner von
Mietwohnungen vor allem in Städten als Nutzer des Wechselkennzeichens
praktisch aus", so Rademacher. Außerdem stießen steuerliche Anreize
auf den Widerstand des Finanzministers. Und auch die
Versicherungswirtschaft habe noch nicht signalisiert, wie sie das
Wechselkennzeichen attraktiv gestalten wolle. Aus Sicht des ZDK mache
ein Wechselkennzeichen nur Sinn, wenn es durch entsprechende
steuerliche Anreize und Erleichterungen bei der Kfz-Versicherung
Kaufimpulse etwa für verbrauchsarme Zweit- oder Drittfahrzeuge und
damit auch für Elektrofahrzeuge gebe. In diesem Sinn habe der ZDK
seine Stellungnahme zu dem Verordnungsentwurf abgegeben.
Pressekontakt:
Ulrich Köster
Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK)
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 0228/ 91 27 270
Fax.:0228/ 91 27 154
Mail: koester(at)kfzgewerbe.de
Internet: www.kfzgewerbe.de