(ots) - Die Grünen müssen in der Sympathie der Wähler
leichte Einbußen hinnehmen. Im stern-RTL-Wahltrend verlieren sie zum
dritten Mal in Folge einen Punkt und sinken auf 24 Prozent. Es ist
ihr schlechtester Wert seit Anfang April. Dennoch liegen sie noch
leicht vor der SPD, die bei 23 Prozent stagniert. Auch der Wert für
die Union bleibt stabil, sie verharrt bei 31 Prozent. Die FDP kann
sich im Vergleich zur Vorwoche um einen Punkt auf 5 Prozent
verbessern. Die Linke hält sich bei 9 Prozent. Für "sonstige
Parteien" wollen sich 7 Prozent der Wähler entscheiden.
Mit zusammen 47 Prozent der Stimmen liegt ein rot-grünes Bündnis
damit nur noch 10 Punkte vor der schwarz-gelben Koalition (gemeinsam
37 Prozent). Anfang April hatte der rot-grüne Vorsprung noch 18
Punkte betragen.
Die von Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) ins Spiel
gebrachte Steuerentlastung wird von den Bundesbürgern mehrheitlich
abgelehnt. In einer stern-Umfrage sprachen sich lediglich 19 Prozent
der Befragten dafür aus. 40 Prozent der Bürger fänden es besser, wenn
der Staat die zusätzlichen Einnahmen nützte, um Schulden abzubauen.
Ebenfalls 40 Prozent plädieren dafür, dieses Geld in Investitionen
etwa in Infrastruktur oder die Bildung zu stecken.
Forsa-Chef Manfred Güllner sagte dem stern, die Deutschen
befürchteten bei Steuersenkungen Einschränkungen bei staatlichen
Leistungen. Sie wollten aber, dass Kommunen, Länder und der Bund ihre
Aufgaben erfüllen können. Zudem würden die Bürger sehen, welche
Lasten sich Deutschland angesichts der Milliarden-Zusagen für
Griechenland aufbürdet. Dies löse Ängste um die Zahlungsfähigkeit der
Kommunen aus.
Nach Ansicht des Wahlforschers kann die FDP mit ihrem Ruf nach
geringeren Steuern beim Wähler kaum punkten. Selbst von den
verbliebenen FDP-Wählern hielten derzeit nur 28 Prozent
Steuersenkungen für richtig. Die Mehrheit der FDP-Anhänger wolle
nicht Steuersenkungen, sondern dass Bürokratie abgebaut und das
Steuersystem vereinfacht wird. Güllner: "Das kostet den Staat nicht
viel, entlastet jedoch den Mittelstand, weil er weniger Zeit und Geld
für Papierkram und Steuerberater aufwenden müsste."
Datenbasis für Wahltrend: 2506 repräsentativ ausgesuchte
Bundesbürger vom 20. bis 24. Juni 2011, statistische Fehlertoleranz:
+/- 2,5 Prozentpunkte. Datenbasis für Steuersenkung: 1001 Befragte am
23. Juni 2011, statistische Fehlertoleranz: +/- 3 Prozentpunkte.
Institut: Forsa, Berlin; Auftraggeber: stern und RTL, Quelle:
stern-RTL-Wahltrend
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