(ots) - Nach dem auch in den eigenen Reihen heftig
umstrittenen Beschluss der Koalition, 2013 die Steuer zu senken,
haben Union und FDP in der Bevölkerung Vertrauen verloren. Im
wöchentlichen stern-RTL-Wahltrend sank die Union im Vergleich zur
Vorwoche um 2 Punkte auf 31 Prozent, die FDP gab einen Punkt ab - und
liegt mit 4 Prozent wieder unter der 5-Prozent-Marke. Die SPD dagegen
gewann einen Punkt hinzu. Mit 24 Prozent liegt sie erstmals seit
Anfang April wieder vor den Grünen, die bei 23 Prozent verharren.
Auch die Linke konnte sich trotz ihrer internen Ost-West-Spannungen
verbessern. Sie kletterte um einen Punkt auf 10 Prozent und ist damit
erstmals seit Mitte März wieder zweistellig. Für "sonstige Parteien"
würden sich 8 Prozent der Wähler entscheiden (+1).
Mit zusammen 47 Prozent haben SPD und Grüne einen Vorsprung von 12
Prozentpunkten vor Union und FDP (gemeinsam 35 Prozent) - ausreichend
für eine absolute Mehrheit im Parlament.
Wie seine Partei punktet auch der liberale Wirtschaftsminister
Philipp Rösler beim Wähler nicht. Nur 31 Prozent finden laut einer
stern-Umfrage, er mache seine Arbeit gut. 43 Prozent schätzen sie als
weniger gut oder schlecht ein. Rund ein Viertel (26 Prozent) der
Bürger hat sich noch keine Meinung gebildet. Rösler ist jetzt zwei
Monate im Amt.
Forsa-Chef Manfred Güllner sagte dem stern, Union und FDP hätten
beim Thema Steuersenkungen "Fehler über Fehler" gemacht. Die Bürger
würden die Konsolidierung der Staatsfinanzen für weitaus wichtiger
halten und die Pläne als "rein wahltaktisches Manöver" ansehen.
Güllner: "Für die Koalition ist es ein Schlag ins Wasser." Darunter
würde auch das Ansehen von Kanzlerin Angela Merkel leiden. Der
Forsa-Chef zum stern: "In der Finanzkrise 2009 galt sie als die Frau,
die sich um die Sorgen der Menschen kümmert. Doch jetzt haben viele
den Eindruck, dass sie das Gespür dafür verloren hat."
Datenbasis für Wahltrend: 2504 repräsentativ ausgesuchte
Bundesbürger vom 4. bis 8. Juli 2011, statistische Fehlertoleranz:
+/- 2,5 Prozentpunkte. Datenbasis für Rösler: 1001 Befragte am 7. und
8. Juli 2011, statistische Fehlertoleranz +/-3 Porzentpunkte.
Institut: Forsa, Berlin; Auftraggeber: stern und RTL, Quelle:
stern-RTL-Wahltrend.
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