(ots) - Seit 20 Jahren hält Spitzenkoch Harald Wohlfahrt
die drei Sterne, die höchste Auszeichnung des Guide Michelin. "Ich
möchte die drei Sterne behalten, bis ich 60 bin, also noch fünf
Jahre. Das ist mein Ziel", sagte der Koch der Wochenzeitung DIE ZEIT.
Er sei sich mittlerweile bewusst, dass es eine Zeit nach ihm geben
werde, in der er nicht mehr die erste Geige spielen darf, aber bis
dahin könne er noch nicht loslassen.
Er habe für das Restaurant "Die Traube", in dem er seit 1980
Küchenchef ist, sein Leben gegeben. "Ich habe meine Frau vom
Wochenbett geholt und nach Hause gebracht und bin sofort wieder
hierher gekommen. Ich habe in dieser Küche jedes Weihnachten, jedes
Ostern, jedes Pfingsten verbracht", sagte Wohlfahrt. Ihm seien Dinge
wie eine teure Uhr, ein großes Auto nicht wichtig. "Kochen ist mir
wichtig. Kochen ist Entbehrung."
Die Drei-Sterne-Küche hat sich nach Einschätzung des Kochs in den
vergangenen Jahrzehnten durchaus gewandelt. Er selbst mache auch
einiges anders als früher. "Einen schönen Spargel zu Püree oder
Mousse zu verarbeiten, das würde ich heute nicht mehr machen. Heute
habe ich lieber schön gleichmäßige Stangen, die perfekt im Vakuum in
Butter gegart werden. Das hat auch was Haptisches", so Wohlfahrt.
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