(ots) - Der jüngste Diebstahl von geheimen Daten aus dem
US-Verteidigungsministerium zeigt wieder einmal, wie verletzlich die
Supermacht ist. Erst im November 2010 musste sich Außenministerin
Hillary Clinton bei zahlreichen Regierungen entschuldigen, weil
Wikileaks 250 000 geheime Depeschen veröffentlichte und die
ganze Welt erfuhr, wie US-Diplomaten ihre Gastländer einschätzen.
Diesmal sind es 20 000 sensible Daten aus Luftfahrt und
Satellitenkommunikation. Das Pentagon steht vor einer gewaltigen
Aufgabe: Allein beim Militär müssten rund 15 000 Netzwerke und
rund sieben Millionen Computer täglich vor millionenfachen
Hackerangriffen geschützt werden, erklärte der stellvertretende
Verteidigungsminister William Lynn. Gegner suchten unablässig nach
Schwachstellen. Eigentlich kein Wunder, wenn man bedenkt, wie
rücksichtslos die USA weltweit ihre Interessen durchsetzen. Digitale
Angriffe als eine neue Art der Kriegsführung sind nicht nur gegen
die USA gerichtet; man darf davon ausgehen, dass sie auch selbst
attackieren und spionieren. Drohte die USA noch im Mai,
Hackerangriffe »könnten Gegenschläge mit konventionellen Waffen
erforderlich machen«, liegt der Schwerpunkt beim Kampf gegen die
Cyberbedrohung jetzt auf der Suche nach internationalen Partnern. Das
dürfte ein effektiverer Weg sein, die eigene Verwundbarkeit zu
schützen, als das gewohnte Säbelrasseln.
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