PresseKat - Konsumgüterbranche kommt in Bewegung / Deloitte-M&A-Survey zeigt unterschiedliche Einschätzung

Konsumgüterbranche kommt in Bewegung / Deloitte-M&A-Survey zeigt unterschiedliche Einschätzungen bei Unternehmen und Finanzinstituten

ID: 447947

(ots) - Laut dem aktuellen Consumer Business
M&A Survey von Deloitte, indem sowohl Führungskräfte deutscher
Konsumgüterunternehmen als auch Finanzinstitute aus dem Leveraged
Finance und Investment Banking befragt wurden, schätzt die
Finanzindustrie die Aussichten für Mergers & Acquisitions in diesem
Sektor deutlich optimistischer ein als die Branchenunternehmen
selbst. Das größte Hemmnis für Transaktionen sehen Banken noch in
einer allgemeinen Unsicherheit bezüglich der nachhaltigen zukünftigen
wirtschaftlichen Entwicklung - die Konsumgüterunternehmen fürchten
eher erhöhte gesetzliche Anforderungen. Auch im Hinblick auf die
Bewertungen künftiger M&As zeigen sich die Finanzinstitute
zuversichtlicher als die Unternehmen. Beide aber gehen von einer
steigenden Fremdkapitalaufnahme bei Transaktionen aus und beurteilen
die M&A-Perspektiven positiv. Ebenfalls nehmen beide an, dass das
Verbrauchervertrauen innerhalb der nächsten zwölf Monate weiter
wachsen wird.

"Nach der rückläufigen M&A-Aktivität der deutschen
Konsumgüterindustrie in den letzten Jahren wird sich die Anzahl der
M&A-Transaktionen in 2011 wieder erhöhen. Der Optimismus von
Unternehmen und Finanzinstitutionen gründet in erster Linie auf einer
erwarteten positiven Veränderung des Konsumverhaltens - und natürlich
auch auf einer besseren Verfügbarkeit von Übernahmefinanzierungen",
kommentiert Karsten Hollasch, Partner und M&A Lead Partner bei
Deloitte.

M&A-Anzahl 2010 gesunken, Volumen gestiegen

Die Gesamtzahl der M&A-Deals im Jahr 2010 lag bei 75 - knapp unter
2009 mit 77. Jedoch stieg der durchschnittliche Transaktionspreis im
selben Zeitraum von 83 Mio. Euro auf 202 Mio. Euro. Hauptursache war
der Verkauf von Takko und Karstadt. Weitere maßgebliche
M&A-Transaktionen in 2010 waren die Akquisition der Dress-for-less




durch Privalina sowie der Kauf von Schneider Versand durch
Silverfleet Capital Partners.

Finanzierung von M&A-Transaktionen: Banken optimistischer als
Unternehmen

Entscheidende Rahmenbedingungen sind zum einen das
Verbrauchervertrauen - der Konsumklimaindex stieg zwischen August
2010 und Juni 2011 von 4,1 auf 5,7 - und zum anderen die momentan
erleichterte Finanzierung. Hier sind die Finanzinstitute
optimistischer als die Konsumgüterunternehmen: 93 Prozent sehen gute
Möglichkeiten, in der Private-Equity-Branche teilen 63 Prozent diesen
Optimismus. Bei den Unternehmen sind es 56 Prozent.

M&A-Klima hellt sich auf

Ähnlich das Bild bei der Einschätzung des allgemeinen M&A-Klimas:
13 Prozent der Finanzinstitute sind sehr optimistisch, 57 Prozent
optimistisch. Bedeutendste Treiber sind Synergieerschließungen,
Skaleneffekte sowie die internationale Expansion. Zudem sehen 60
Prozent der Banken den Einfluss von Private-Equity-Gesellschaften als
treibende Kraft - eine Ansicht, die jedoch nur ein Zehntel der
Konsumgüterunternehmen teilt. Während die Finanzinstitute die
allgemeine wirtschaftliche Unsicherheit fürchten, sind die
Konsumgüterunternehmen eher skeptisch gegenüber geltenden
gesetzlichen Anforderungen.

Auch bei den Bewertungen künftiger M&A-Transaktionen setzt sich
das Bild fort: Keine der Banken erwartet ein Absinken der
Bewertungen, bei den Unternehmen sind es immerhin knapp ein Fünftel.
Der Grund liegt unter anderem in der Prognose, dass im
Konsumgütersektor wenig Wachstumspotenziale existieren.
Ãœbereinstimmend sehen die Befragten eine steigende
Fremdkapitalaufnahme bei künftigen M&A-Transaktionen in der
Konsumgüterbranche. Bei den Preisvorstellungen der
Transaktions-Partner wird es allerdings häufig zum Dissens kommen.
Aber nur nach Ansicht der Unternehmen werden Earn-outs eine größere
Rolle spielen.

Ausrichtung an Unternehmensstrategie

Der wichtigste Faktor für die aktive Unterstützung eines
M&A-Prozesses ist für alle Befragten, dass sich Übernahmen eng an der
Unternehmensstrategie orientieren. Zudem fordern 60 Prozent der
Unternehmen einen klaren und umfassenden Integrationsplan - für die
Finanzinstitute spielt das hingegen keine Rolle.

"Deloitte hat auch in Großbritannien eine ähnliche Umfrage
durchgeführt. Der Vergleich zeigt: Die deutschen Marktteilnehmer sind
deutlich optimistischer als ihre britischen. Zwar zeigte sich auch in
UK die Mehrheit eher zuversichtlich, jedoch war der Anteil der
erklärten Pessimisten mit 12 Prozent höher. Am stärksten war die
Abweichung bei der Einschätzung des Verbrauchervertrauens: Nur etwa
15 Prozent im Vereinigten Königreich rechnen mit einem Anstieg",
ergänzt Karsten Hollasch.

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