(ots) - Wer geglaubt hat, die Lage im Kosovo sei stabil,
ist erneut eines Besseren belehrt worden. Die Serben blockieren die
Grenze zum Kosovo und akzeptieren die Zollstempel der Kosovaren
nicht. Auch wenn die Regierung in Pristina die kurzzeitige Ãœbernahme
zweier Grenzübergänge zurückgenommen hat, ist dies nur eine
Verlagerung des Konflikts von der militärischen auf die
wirtschaftstaktische Ebene. Zumindest ein blutiger Zusammenstoß wurde
so verhindert - erstmal. Serbien spielt ein gefährliches Spiel. Durch
das Ablehnen der kosovarischen Zollstempel dürfen keine Waren nach
Serbien ausgeführt werden. Dieser Weg ist jedoch einer der
wichtigsten Exportrouten für das Nachbarland. Durch das Abriegeln der
Grenze schneiden die Serben den Kosovo regelrecht ab. Serbien hat die
Wahl: Entweder gibt Belgrad die Konfrontationspolitik endlich auf
oder der EU-Beitritt bleibt ein Traum. Wenn die Serben bei ihrem
Boykott des Kosovos bleiben, sind die internationalen Truppen
plötzlich unverzichtbar. Nur sie können Belgrad die Stirn bieten. Und
plötzlich wird wieder klar, warum die Bundeswehr immer noch im Kosovo
ist.
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261