(ots) - Nach den Jugendkrawallen in Großbritannien
kritisiert der hannoversche Kriminologe Christian Pfeiffer die
britische Regierung scharf. Im Interview mit der "Neuen Presse"
(Mittwochsausgabe) aus Hannover sagte der Direktor des
kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen, dass das
Verhalten der britischen Regierung "beschämend" sei. "Ihr fällt nur
ein: Härte. Härte. Härte. Damit wird sie die sozialen Probleme nicht
in den Griff kriegen."
Die Einschnitte im sozialen Bereich seien massiv vorangetrieben
worden, bei Bildung, Justiz und Polizei gekürzt, rügte Pfeiffer. Das
seien die falschen Stellen gewesen. Der Kriminologe fügte hinzu: "Für
die nächsten zehn Jahre könnte ich für Großbritannien keine positive
Prognose stellen. Und jetzt kommen die Olympischen Spiele 2012 auf
England zu - bei einem Abbau von nochmal 15 000 Polizeistellen
kriegen sie die Probleme nicht in den Griff."
Pfeiffer wies darauf hin, dass Großbritannien eine ausgeprägte
Gewinner-Verlierer-Kultur habe. "England war schon immer ein Land der
scharfen sozialen Gegensätze. Das hat sich durch Einwanderung,
schlechte Sozial- und Bildungspolitik weiterentwickelt." Es führe
besonders in den Großstädten zur Bildung von Gangs, die nicht mehr
hinreichend unter Polizeikontrolle stünden. Mit Blick auf die
Jugendproteste in Spanien oder in den nordafrikanischen Staaten sagte
er: "In England wird sich übers Internet zu Plünderungen verabredet,
in Nordafrika zu politischen Aufständen."
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