(ots) - In einem langen, persönlichen Gespräch mit
MEEDIA-Autor Christopher Lesko gibt "Bild"-Chefredakteur Kai Diekmann
ungewohnte Einblicke. Er spricht offen und ausführlich über seine
Erziehung, seine Schulzeit, seine Rolle als Vater, seine Freundschaft
zu Helmut Kohl, die Herausforderungen der Digitalisierung,
Mitarbeiter-Führung, die Medienmacht von "Bild" und vieles mehr.
Einige Zitate aus dem MEEDIA-Interview:
Kai Diekmann ...über seinen politischen Werdegang:
"Politisiert wurde ich Anfang der Achtziger, in einem Wahlkampf, in
dem der Kanzlerkandidat Franz Josef Strauß hieß. Und in der
anschließenden Debatte um den NATO-Doppelbeschluss. Damals gründete
ich mit Freunden eine konservative Schülerzeitung, habe mich nach dem
Abitur für zwei Jahre bei der Bundeswehr verpflichtet und
gleichzeitig immatrikuliert - für Geschichte, Germanistik und
Politik."
...über die Macht der "Bild"-Zeitung:
"'Bild' ist ja immer ein Drahtseilakt, Grenzgängerei und auch Umgang
mit Risiko: einen Sachverhalt auf eine Schlagzeile zuzuspitzen,
Emotionen auszulösen und zu polarisieren."
...über sich selbst als Chef:
"Ein Chef muss die klare Nummer eins sein und in der Lage sein, ein
Team zu führen. Das bedeutet einerseits Vorbild zu sein, Motivation
und Begeisterung vorzuleben, Freiraum zu geben, um Kreativität zu
ermöglichen und auf der anderen Seite - mit der erforderlichen Zeit
dafür - auch die Rückkoppelung zuzulassen. Mit einer klaren
Überzeugung und Haltung die Richtung vorzugeben und dennoch zuhören
zu können. Wissen Sie, eine Zeitung, die zu 99% vom Einzelverkauf
lebt, muss süchtig machen und aus einem Guss sein. Das braucht eine
klare Führung."
...über die Vermischung von Privatleben und Beruf:
"Es kann gut sein, dass ich zu einer Geburtstagsfeier komme und sehe:
Schau mal, da stehen drei Schlagzeilen von Dir."
...über die Zukunft des Boulevard-Journalismus:
"Insgesamt beschreibt Boulevard als Gattung unterhaltsamen
Journalismus, und das Bedürfnis danach ist gewachsen. TV, Print und
selbst seriöse Nachrichten-Formate sind viel boulevardesker als noch
vor Jahren. Das können wir - auf allen Kanälen."
...über seine Freundschaft zu Helmut Kohl:
"Die Freundschaft zwischen Helmut Kohl und mir entstand erst, als er
nicht mehr Bundeskanzler war. Nach seiner Abwahl 1998 wurde diese
Freundschaft sehr schnell sehr eng. Das hat sich nach dem Tod seiner
Frau 2001 noch einmal vertieft."
...über seinen TV-Konsum:
"Daniela Katzenberger etwa fand ich großartig. Und andere finde ich
grauenhaft. Da denke ich mitunter, das erträgst Du nicht mehr, Du
musst abschalten.Das gilt auch für viele Comedy-Formate. Mancher
Comedy-Freitag ist unerträglich. Koch-Shows kann ich nicht mehr
sehen, aber an manchen Bau- und Heimwerker-Formaten kann ich mich
nicht satt sehen."
...über seine Talkshow-Abstinenz:
"Talk-Shows halte ich für eine Verschwendung von Lebenszeit."
Das komplette Interview mit Kai Diekmann lesen Sie unter http://me
edia.de/print/wer-beliebt-sein-will-darf-nicht-bild-chef-werden/2011/
08/25.html bzw. http://bit.ly/oDFH3a
Zitate sind bei Nennung der Quelle MEEDIA.de frei zur Verfügung.
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