Man hat sich ja daran gewöhnt, dass selbst randständige Ereignisse die Ölpreise mehr beeinflussen als die tatsächliche Versorgungslage. Für die gestrige Arbeitsmarktrede von US-Präsident Obama gilt das nicht. Sie verpuffte an den Börsen, wohl, weil Anleger nicht so recht – wie Analysten meinen – an Jobrezepte aus der Schublade glaubten.
(firmenpresse) -
LEIPZIG. (Ceto) Die Rohölnotierungen bewegten sich so weiter seitwärts, mit leichten Gewinnen im Morgenhandel. Die waren dem Tropensturm Nate geschuldet, der für etliche Evakuierungen auf Förderplattformen im Golf von Mexiko sorgte. Zudem lagerten in den US-Reservetanks in der Vorwoche rund 4 Millionen Barrel Rohöl weniger, so die Schätzungen des US-Energieministeriums. Die Produktreserven stiegen demgegenüber geringfügig (die Mitteldestillate Diesel und Heizöl um 700.000 Barrel, Benzin um 200.000 Barrel). Knappheit bei der Versorgung Nordamerikas ist dennoch nicht in Sicht. Die Reserven bewegen sich weiterhin deutlich über dem langjährigen Mittel.
Für Europa gilt ähnliches. Zur üppigen Versorgungslage gesellt sich neben konjunkturellen Sorgen auch die aktuelle Griechenlandkrise. EU-Kommissar Oettinger spielt nun mit dem Gedanken, das Steuerwesen der Südeuropäer in Brüssels Hände zu legen, da die Staatseinnahmen dort ein historisches Tief nach dem anderen erreichen. Ob so der sprichwörtliche griechische Gleichmut, im Oettinger-Schwäbisch „Schlendrian“ genannt, bekämpft werden kann, mag dahingestellt sein. Es zeigt jedoch, wie verzweifelt um die Rettung der Einheitswährung gerungen wird. Nicht die beste Grundlage für eine stabile wirtschaftliche Entwicklung Europa. Kein Wunder, dass der Euro für derzeit deutlich weniger als 1,40 US-Dollar gehandelt wird – so wenig, wie seit Anfang März dieses Jahrs nicht mehr.
Vor diesem Hintergrund ist es umso erstaunlicher, dass gegenüber Wochenbeginn die Ölpreise deutlich zulegten. US-Leichtöl (WTI) gewann 2 US-Dollar je Barrel hinzu. Es wird derzeit für 89 Dollar gehandelt. Bei Nordseeöl (Brent) sind es sogar knapp 5 Dollar. Es kostet derzeit knapp 115 Dollar. Diese generelle Tendenz und der schwächelnde Euro werden am dritten Tag in Folge für Aufschläge beim Heizöl in Deutschland sorgen.
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