(ots) - Zwei Jahre nach ihrer historischen Wahlniederlage
vom September 2009 legen die Sozialdemokraten in der Wählergunst
wieder zu. Im stern-RTL-Wahltrend klettern sie im Vergleich zur
Vorwoche um 2 Prozentpunkte auf 29 Prozent. Es ist ihr höchster Wert
seit Februar 2008. Die Union muss einen Punkt abgeben und fällt auf
31 Prozent zurück. Die Werte der anderen Parteien bleiben stabil: Die
Grünen verharren bei 19 Prozent, die Linke bei 9 Prozent, die FDP
würde mit 4 Prozent erneut an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern.
"Sonstigen Parteien" wollen 8 Prozent der Wähler ihre Stimme geben
(-1).
Mit zusammen 48 Prozent hätten SPD und Grüne einen Vorsprung von
13 Punkten vor Union und FDP (gemeinsam 35 Prozent) und damit im
Parlament die Kanzlermehrheit.
Forsa-Chef Manfred Güllner weist im stern darauf hin, dass sich
auch der Kompetenzwert der SPD verbessert habe. 16 Prozent der
Deutschen trauen ihr nun die Lösung der Probleme des Landes zu, in
der Vorwoche taten dies nur 11 Prozent. Güllner begründet dies damit,
dass "jetzt die klassischen ökonomischen Themen wieder in den
Vordergrund rücken". Die Atomdebatte im Frühjahr hätte den Grünen
genutzt. Deren Wert sei inzwischen gesunken, nun gewinne die SPD
wieder an Ansehen.
In der Diskussion um den möglichen Kanzlerkandidaten der SPD ließ
der stern auch untersuchen, welcher SPD-Spitzenpolitiker auf
Nicht-SPD-Wähler die größte Zugkraft ausübt. Dabei schnitten
Ex-Finanzminister Peer Steinbrück und Fraktionschef Frank-Walter
Steinmeier am besten ab. Von denen, die derzeit andere Parteien oder
nicht wählen wollen, würden je 21 Prozent für die SPD stimmen, wenn
deren Kandidat Steinmeier oder Steinbrück hieße. Je 11 Prozent von
ihnen wollen bei der SPD ihr Kreuz machen, wenn Berlins Regierender
Bürgermeister Klaus Wowereit oder SPD-Chef Sigmar Gabriel
SPD-Kanzlerkandidat wären. Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz und
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft können nur
10 Prozent bzw. 9 Prozent der Nicht-SPD-Wähler an sich binden.
Datenbasis für stern-RTL-Wahltrend: 2500 repräsentativ ausgesuchte
Bundesbürger vom 5. bis 9. September 2011, statistische
Fehlertoleranz: +/- 2,5 Prozentpunkte. Datenbasis für
SPD-Kanzlerkandidaten: 758 Wahlberechtigte, die derzeit nicht die SPD
wählen wollen, am 8. und 9. September 2011. Datenbasis: +/- 3
Prozentpunkte. Institut: Forsa, Berlin; Auftraggeber: stern und RTL,
Quelle: stern-RTL-Wahltrend
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