(ots) - Diversifizierung lautet eine Strategie zur
Risikominimierung von Großinvestoren, ob es sich nun um Banken
kapitalistischer Länder handelt oder um Staatsfonds aus einer
Volksrepublik. China hat vor Jahren den Euro entdeckt, um sich von
Dollar-Anlagen unabhängiger zu machen und um den Leitwährungsstatus
des Greenbacks anzukratzen. Angesichts der mittlerweile hohen
Euro-Bestände kann die Führung in Peking nur an einer Entschärfung
der Schuldenkrise in Europa interessiert sein. Gleichwohl will man
sich, da China schon die horrenden Defizite der USA zu einem
gewichtigen Teil mitfinanziert, nicht ein weiteres Problem ans Bein
binden. Es ist unwahrscheinlich, dass chinesische Staatsfonds nun in
richtig großem Stil Staatsanleihen der Euro-Krisenländer kaufen
werden - schon gar nicht gegen niedrige Zinsen, was für Griechenland
& Co. entscheidend wäre. Schon bisher hat man Ankündigungen etwa
gegenüber Spanien kleine Taten folgen lassen. Interessanter sind
direkte Beteiligungen chinesischer Unternehmen an europäischen.
Dagegen gibt es bislang zu große Widerstände in der alten Welt. Doch
diese könnten bei den anstehenden Privatisierungen im Zuge der
Sparpakete schwinden. Mit seiner helfenden Hand will Peking die
hysterischen Märkte etwas beruhigen und verfolgt
außenwirtschaftspolitische Ziele. Da ist man nahe am Motto des
Krisenmanagements in Euroland dran, das da lautet: keine Hilfe ohne
Gegenleistung.
Pressekontakt:
Neues Deutschland
Redaktion / CvD
Telefon: 030/2978-1721