(ots) - Der finnische Regisseur Aki Kaurismäki sieht
schwarz für eine von Menschen bewohnte Welt: "Ich bin Pessimist. Ich
befürchte, die Menschheit wird ohne eine gewaltige Katastrophe nichts
lernen", sagte Kaurismäki dem ZEITmagazin. "Manchmal denke ich, das
Einzige, was den Planeten retten könnte, wäre, wenn die Menschheit
verschwindet." Dies sei jedoch "ein Gedanke, der den Menschen
natürlich nicht gefällt. Mir eigentlich auch nicht. Wem könnte ich
dann meine Geschichten erzählen? Die Wale interessieren sich nicht
dafür. Ich mag die Menschen, aus verschiedenen Gründen. Aber ich mag
nicht, wie wir handeln, ohne Vernunft."
Er verstehe sich "als eine Art Sozialist, in der ursprünglichen
Bedeutung des Wortes. Also bin ich wohl ein Träumer: In meiner
idealen Welt gäbe es die Freiheit der Rede, und niemand wäre
scheißreich, während andere verhungern. Es wäre eine Welt, in der
menschenfeindliche und gesichtslose Konzerne keine Macht mehr haben.
Europa wäre ein enger Verbund unabhängiger Staaten mit eigener,
unabhängiger Kultur unter wahrhaft demokratischer Kontrolle. Die
Demokratie würde nicht nur den Reichen und Großkonzernen dienen, die
Politik wäre nicht mehr bestimmt durch Korruption, Dummheit und
Gier."
Die Welt würde schon dann zu einem besseren Ort, "wenn uns unsere
Gier nicht ständig in die Quere käme. Aber das ist nur ein schöner
und leider unrealistischer Traum."
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