(ots) - Gegen teure Studiengebühren und für bessere
Bildung, für mehr Jobs und gegen schrumpfende Renten, gegen
Todesstrafe und Polizeistaat-Methoden, für eine vernünftige
Klimapolitik - die Forderungen sind so bunt wie die Zusammensetzung
einer wachsenden und dabei sehr jungen Protestbewegung, die das Land
endlich wachrütteln will. Denn die Krise frisst sich längst durch die
Mitte der USA-Gesellschaft, der "Amerikanische Traum" ist
ausgeträumt, nicht nur für jene 46 Millionen, die im vermeintlich
reichsten Land der Welt unterhalb der Armutsgrenze zu überleben
versuchen.
"Wir sind 99 Prozent", skandierten die Demonstranten denn jetzt
auch in New York in Anspielung auf jene kleine Gruppe der
Superreichen, die sich selbst noch an jedem Finanzcrash eine goldene
Nase verdienen. Und diese Macht des Geldes dominiert dann eine
Politik, in der sich Demokraten und Republikaner absurde
Steuer-Grabenkämpfe liefern, während der größte Schuldenberg der
Geschichte immer mehr Menschen zu erdrücken droht.
So treiben vor allem Frust und Empörung über die ungezügelte Gier
und Macht der Banken wie ihrer politischen Handlanger die Proteste
einer noch diffus wirkenden kapitalismuskritischen Bewegung an,
weniger politische Programme oder etwa Parteien. Aber es dürfte den
Aktivisten in den USA zumindest Hoffnung machen, wenn sich inzwischen
auch in anderen Städten Wall-Street-Gegner formieren und vor allem
die Gewerkschaften mitziehen.
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