(ots) - Die Spatzen pfeifen es längst von der Akropolis: An
einem Schuldenschnitt für Griechenland kommt die Politik nicht mehr
vorbei. Damit ist klarer denn je: Dem Weiterwursteln in der
Euro-Krise muss schnellstmöglich ein Ende gesetzt werden. Aufgrund
der überragenden Wirtschaftskraft steht die deutsche Kanzlerin Angela
Merkel zuallererst in der Pflicht. Sie muss ein überzeugendes Konzept
zur Beilegung der Euro-Krise auf den Tisch bringen. Der Erste, den es
dabei zu überzeugen gilt, ist sicher Frankreichs Präsident Nicolas
Sarkozy, denn die Europäische Integration kam immer nur dann voran,
wenn Deutschland und Frankreich an einem Strang zogen. Um die in der
EU bereits schwelende Bankenkrise beizulegen, bevor es zu Feuer
kommt, hilft kurzfristig nichts anderes als Banken zwangsweise gegen
Aktienpakete mit mehr Eigenkapital auszustatten und damit quasi
teilweise oder ganz zu verstaatlichen. Sonst führt eine harte
Umschuldung Griechenlands nahezu zwangsläufig in eine Bankenkrise.
Und dem Euro droht durch den immensen Refinanzierungsbedarf Italiens
und Spaniens von 450 Milliarden Euro für 2012 weiteres Ungemach. Umso
wichtiger ist es, fast zehn Jahre nach der Euro-Einführung eine
wirtschaftspolitische Koordinierung festzuschreiben, die diesen Namen
verdient: klare, verbindliche Regeln, die eine Auseinanderentwicklung
der Wirtschaftsräume begrenzen. Derzeit sägt der
Exportvizeweltmeister Deutschland kräftig an dem Ast, auf dem er
sitzt.
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