Rohöl ist im Laufe des Tages etwas teurer geworden. Am Nachmittag kostete Nordseeöl (Brent) 107 Dollar, US-Leichtöl (WTI) fast 85 Dollar. Im Frühhandel notierten beiden Sorten noch bei je rund 1,50 Dollar niedriger. Aber: „Die Volatilität des Marktes liegt weiter auf sehr hohem Niveau“, halten die Analysten des Branchendienstes Futures Services fest.
(firmenpresse) - LEIPZIG. (Ceto) Rohöl ist im Laufe des Tages etwas teurer geworden. Am Nachmittag kostete Nordseeöl (Brent) 107 Dollar, US-Leichtöl (WTI) fast 85 Dollar. Im Frühhandel notierten beiden Sorten noch bei je rund 1,50 Dollar niedriger. Aber: „Die Volatilität des Marktes liegt weiter auf sehr hohem Niveau“, halten die Analysten des Branchendienstes Futures Services fest.
Dankbar – um nicht zu sagen gierig – nehmen die Spekulanten jede Nachricht auf, die zur Preissteigerung taugt. So sorgten US-Arbeitslosenzahlen, die besser als erwartet ausfielen, für Aufwind bei den Notierungen. Und das, obwohl diese Veränderung insgesamt nicht ausreichte, um die Arbeitslosenquote zu senken. Wie euphemistisch Anleger mit diesen Zahlen umgehen, wird rasch ersichtlich, wenn man berücksichtigt, dass Analysten zufolge in der Statistik 45.000 Mitarbeiter eines Telekommunikationsunternehmens enthalten sind, die aus einem Streik zurückkehren.
Daneben beflügeln die Ankündigung von Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy, zur Rettung der Eurozone bis zum Monatsende ein „Gesamtpaket“ vorlegen zu wollen. Dass dieses bitter nötig ist, zeigt die Bankenpleite in Belgien, wo ein stark in Griechenland engagiertes Institut nun verstaatlicht werden muss.
Ein eindeutiger Hinweis oder gar eine klare Garantie für Konjunkturaufschwung und Prosperität und ungehemmten Ölbedarf ist das jedoch alles nicht. Darum kommen die Experten der Commerzbank – es mag kaum verwundern – zu einem nüchternen Urteil über die jüngste Preisrallye. „Wir erachten“, so Eugen Weinberg & Co., „beide Faktoren weder als angemessen noch als ausreichend, um eine nachhaltige Preiserholung zu rechtfertigen und führen diese eher auf eine Gegenbewegung nach den kräftigen Verlusten in den letzten Wochen zurück“. Demnach schätzen sie den Ölpreis aus fundamentaler Sicht weiter als zu hoch ein und rechnen für Brent mit einem gerechtfertigten Wert von rund 100 Dollar.
Hiesige Heizölverbraucher, die nach dem in einigen Teilen Deutschlands ersten ziemlich kalten Wochenende ihren Tank auffüllen wollen, mussten im Durchschnitt 84,90 Euro pro 100-Liter-Partie einer Gesamtlieferung von 3.000 Litern Heizöl EL bezahlen. Das sind 34 Cent mehr als am Freitag. Die weitere Entwicklung hängt wieder einmal maßgeblich von den Finanz- und Devisenmärkten ab.
Die Werte der Vorjahre:
Preis HEL 3.000 Liter am 10.10.2010 67,69 €,
Preis HEL 3.000 Liter am 10.10.2009 56,26 €,
Preis HEL 3.000 Liter am 10.10.2008 77,78 €,
Preis HEL 3.000 Liter am 10.10.2007 62,70 €,
Preis HEL 3.000 Liter am 10.10.2006 59,70 €.
Diesen Artikel und zahlreiche weitere Informationen zum Energiemarkt finden Sie auf dem Onlineportal des Fachmagazins BRENNSTOFFSPIEGEL und mineralölrundschau unter
http://www.brennstoffspiegel.de/energiemarkt.html?newsid=10946&title=10.+Oktober%3A+Roh%F6l+als+Spekulanten-Spielball%2C+Heiz%F6l+leicht+teurer