PresseKat - Neues Deutschland: zum vermutlichen Tod Gaddafis

Neues Deutschland: zum vermutlichen Tod Gaddafis

ID: 504078

(ots) - Die Sieger schreiben die offizielle Geschichte. Das
wird im Fall Libyen nicht anders sein. Der Sturz Muammar al-Gaddafis
nach 42-jähriger Alleinherrschaft, die er im Zweifelsfall immer auch
mit Gewalt zu verteidigen bereit war, kam unter massivem
Gewalteinsatz der NATO zustande: 26000 Lufteinsätze hatten den laut
UNO-Resolution vorgegebenen Zivilistenschutz bestenfalls als
partiellen Nebeneffekt und gingen sicher nicht ohne menschliche
»Kollateralschäden« vonstatten, deren Dimension zumindest vorerst ein
streng gehütetes Geheimnis bleibt. Der Regimewechsel stand über allem
und vereinte die NATO mit den heterogenen Aufständischen, die von
radikalen Muslimen bis hin zu säkular-westlich orientierten
Demokratiebewegten reichen, wie sie auf dem Kairoer Tahrir-Platz zu
Beginn der ägyptischen Rebellion die Szenerie prägten. Gaddafi ist
Geschichte, was nach ihm kommt, ist offen - wenn man vom freien
Zugang des Westens zu den reichen Ölquellen absieht. Jahrzehntelang
hat der Westen weit mehr über Ressourcen als über Menschenrechte
nachgedacht und alle Diktatoren hofiert, die zur Zusammenarbeit
bereit waren - einschließlich des zeitweise verfemten Gaddafi. Für
diese Scheinheiligkeit haben nun viele Menschen in Libyen und darüber
hinaus mit dem Leben bezahlt. Der Kampf in Libyen zwischen
Traditionellen von moderat bis radikal und den Demokratiebewegten ist
mit dem Tod Gaddafis nicht beendet - er beginnt erst. Ägypten lässt
grüßen.



Pressekontakt:
Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/2978-1721




Themen in dieser Pressemitteilung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden  Müller (Grüne): Hätte mir lebenden Gaddafi gewünscht / Öl-Förderung demokratisch kontrollieren Mindener Tageblatt: Komemntar zu Libyen / Gaddafi: /
Ende eines Diktators
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 20.10.2011 - 18:14 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 504078
Anzahl Zeichen: 1730

Kontakt-Informationen:
Stadt:

Berlin



Kategorie:

Außenhandel



Diese Pressemitteilung wurde bisher 0 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Neues Deutschland: zum vermutlichen Tod Gaddafis"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Neues Deutschland (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).

Neues Deutschland: Hunger mit System ...

Jeder siebte Mensch hungert - 925 Millionen laut dem neuesten Welthunger-Index. Die globale Hungerbekämpfung kommt allen Appellen und Welternährungsgipfeln zum Trotz nicht voran. Das hat systemische Gründe: die von der Weltbank und dem Internat ...

Neues Deutschland: Zur Jahrestagung des IWF ...

Kommt es zum allseits befürchteten Währungskrieg oder nicht? Jene Frage überschattete die Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank. Eine Antwort vom Washingtoner Treffen zu erwarten, wäre indes vermessen gewesen. ...

Neues Deutschland: Was Deutschland fehlt ...

D ie von der FDP so lautstark propagierte Lockerung der Zuverdienstregelungen für Hartz-IV-Bezieher ist gar keine. Denn ein Großteil der 1,4 Millionen Aufstocker wird leer ausgehen. So sehen die neuen Regelungen vor, dass nur diejenige ...

Alle Meldungen von Neues Deutschland