(ots) - Der aktuelle Global Economic Outlook von Deloitte
sieht für 2012 eine deutliche Wachstumsverlangsamung in der
Euro-Zone, den besonders hoch verschuldeten Staaten droht sogar eine
Rezession. Die Aussichten für Deutschland wie auch Frankreich hängen
neben den Entwicklungen in Europa auch von der Nachfrage der
BRIC-Staaten ab: Solange hier kein Einbruch droht, wird die
Wirtschaft auch im nächsten Jahr weiterwachsen. Jedoch dürfte das
Wachstum in Deutschland die Ein-Prozent-Marke kaum überschreiten.
Insgesamt sind es vor allem zwei Faktoren, die einen negativen
Einfluss auf die stabileren Staaten der Euro-Zone haben - die
sinkende Nachfrage in den wichtigsten Exportmärkten sowie eine
generelle Vertrauenskrise, die sich auf die Binnennachfrage auswirkt.
Nahezu unausweichlich scheint ein Abrutschen der USA in eine
Rezession, während China sein Wachstum verlangsamt. Indien, das
mittelfristig ebenfalls von der Negativentwicklung der westlichen
Exportpartner betroffen ist, kämpft aktuell vor allem mit Inflation.
Japan hingegen steht vor einem konjunkturellen Zwischenhoch, ohne
seine grundlegenden strukturellen Probleme lösen zu können.
"Der Titel unseres Quartalsausblicks lautet dieses Mal 'Stressful
Times' - denn Risiken und Herausforderungen dominieren die gesamte
Weltwirtschaft. War in unserem Report zum dritten Quartal noch die
Rede von 'einer Krise', so ist es jetzt bereits eine Krisenkette",
kommentiert Dr. Elisabeth Denison, Director Corporate Development &
Strategy bei Deloitte.
Deutschland: Banger Blick auf die Exportmärkte
Selbst bei den getrübten Konjunkturprognosen steht Deutschland
bislang vergleichsweise gut da - die Wachstumsschätzung für das
laufende Jahr ist erst kürzlich von 2,6 auf 2,9 Prozent angehoben
worden. Die weitere Entwicklung hängt zu großen Teilen von der
Nachfrage in den Zielmärkten der exportorientierten deutschen
Wirtschaft ab: Neben den Staaten der Euro-Zone sind dies vor allem
die Schwellenländer. Verlangsamen sich dort Wachstum und Nachfrage,
macht sich dies schmerzhaft bemerkbar. Wahrscheinlich wird das
deutsche Wachstum im nächsten Jahr unter einem Prozent liegen.
EU: Stillstand und Vertrauenskrise
Als Teil der Euro-Zone trägt Deutschland die durch die
Schuldenkrise bedingten Risiken mit. Die mehrfache Erweiterung des
Rettungsschirms sowie die permanente Gefahr eines Bankrotts der
Schuldenstaaten sind Auslöser einer allgemeinen, länderübergreifenden
Vertrauenskrise. Diese wirkt sich auf die Wirtschaft aller EU-Länder
aus. Während das Wachstum der gesamten EU-Zone im Jahr 2011 noch bei
1,6 Prozent liegen wird, so steht für 2012 deutlich weniger zu
erwarten. Das betrifft nicht nur die Staaten der Euro-Zone, auch
Großbritanniens Wirtschaft wird in absehbarer Zeit nicht nennenswert
zulegen.
USA: Rezession noch in diesem Jahr?
Die USA sind für die EU und vor allem Deutschland ein wichtiger
Handelspartner. Entsprechend betrifft ihre Entwicklung auch die
heimische Exportwirtschaft. Die Zeichen stehen nicht gut für die
US-Ökonomie: Alles deutet auf eine kommende Rezession hin. Die
Arbeitslosenquote ist hoch, die Binnennachfrage entsprechend niedrig.
Den Banken droht ein Liquidity Crunch und das BIP liegt bei unter
zwei Prozent. Experten erwarten den Beginn einer Rezessionsphase noch
in diesem Jahr.
China, Indien, Brasilien: Inflationsangst und moderates
Wachstumstempo
Trotz aller Unterschiede haben aufstrebende Märkte wie in China,
Indien oder Brasilien ein gemeinsames Problem: die Inflation. Sie
bedroht die Existenz ganzer Bevölkerungsschichten und damit den
inneren Frieden. In China wird sich zudem das bis zuletzt hohe
Wachstum deutlich abschwächen, hinzukommen unter anderem die enormen
Schulden der Provinzregierungen, die den Bankensektor belasten. In
Indien scheint das Wachstum trotz steigender Zinsen (moderat) stabil,
jedoch sinken die privaten Investitionen und auch der
Dienstleistungssektor wächst kaum noch. In Brasilien hingegen scheint
die Inflation weniger bedrohlich: Hier sinken die Zinsen - dennoch
wird auch dort ein geringeres Wachstum erwartet.
Japan: Zwischenhoch in Sicht
Nach Jahren des Nullwachstums belebt sich durch die Aufbauarbeiten
vorübergehend die Konjunktur in Japan. Eine Belastung für den Export
ist hingegen der starke Yen. Steigende Verbrauchssteuern dämpfen die
Binnennachfrage. Dennoch kann Japan im Jahr 2012 stärker wachsen als
die EU oder die USA. Langfristig bestehen unverändert zahlreiche
Risiken, unter anderem bedingt durch die enormen Staatsschulden, die
Demografie sowie die hohe Sparquote.
"Wie sich die Schuldenkrise und die damit verbundene
Konjunkturflaute in der westlichen Hemisphäre entwickel wird, ist
derzeit schwer vorherzusagen. Viel hängt von einer nachhaltigen
Lösung für Europa ab. In der Zwischenzeit sind Schwellenländer die
wichtigsten Stützen der Weltwirtschaft - ob deren sich ebenfalls
abschwächendes Wachstum aber ausreicht, bleibt abzuwarten", schließt
Dr. Elisabeth Denison.
Den kompletten Report finden Sie unter http://ots.de/NPdB7 zum
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