(ots) - Die Piraten bleiben auf Erfolgskurs. Im
wöchentlichen stern-RTL-Wahltrend kommen die Polit-Neulinge zum
zweiten Mal in Folge auf einen zweistelligen Wert, mit erneut 10
Prozent können sie ihren bisherigen Bestwert halten. Etwas verbessern
kann sich die SPD, die im Vergleich zur Vorwoche um einen Punkt auf
27 Prozent steigt. Keine Änderung gab es bei den übrigen Parteien:
Die Union verharrt bei 31 Prozent, die FDP bei 3 Prozent. Wie in der
Vorwoche wollen 16 Prozent der Wähler für die Grünen und 8 Prozent
für die Linke stimmen. Für "sonstige Parteien" ergeben sich 5 Prozent
(-1).
Mit zusammen 34 Punkten liegt das Regierungslager aus Union und
FDP 9 Punkte hinter einem rot-grünen Bündnis (zusammen 43 Prozent).
Die überraschend hohen Werte für die Piratenpartei hängen
offenkundig in erster Linie mit dem Unmut vieler Wähler über das
Erscheinungsbild der etablierten Parteien zusammen. Auf die Frage,
weshalb sie der Piratenpartei ihre Stimme geben wollten, antworteten
in einer stern-Umfrage 39 Prozent ihrer Wähler, sie hätten kein
Vertrauen mehr zu den anderen Parteien und wollten mit ihrer
Entscheidung ihren Protest ausdrücken. 27 Prozent sagten, sie
erhofften sich von den Piraten frischen Wind für die Politik. 12
Prozent nannten als Grund, die Piraten seien "offen, ehrlich und
nicht korrupt". Nur 11 Prozent gaben an, sie stimmten mit dem
Programm der Piraten überein. Insgesamt betrachten viele Bundesbürger
die Piraten nicht als kurzlebiges Phänomen: Jeder zweite Deutsche
glaubt laut der stern-Umfrage, dass sie nach der nächsten Wahl auch
im Bundestag vertreten sein werden.
Zur Debatte um den von Ex-Kanzler Helmut Schmidt gestützten
möglichen SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück sagte Forsa-Chef
Manfred Güllner dem stern, der ehemalige Finanzminister dürfte es
gegen Merkel schwer haben. Steinbrück punkte zwar auch bei
Unionswählern: 17 Prozent von ihnen sei Steinbrück lieber als Merkel.
Güllner: "Fraglich ist aber, ob diese Leute tatsächlich SPD wählen
würden." Dagegen komme Steinbrück bei jungen Wählern nicht an und
habe in der SPD weniger Rückhalt als Fraktionschef Frank-Walter
Steinmeier. Dieser Rückhalt sei jedoch essenziell. Der Forsa-Chef zum
stern: "Auf Dauer müssen Kandidat und Partei zusammenpassen. Wenn das
weiter so auseinanderklafft, mindert das die Chancen."
Datenbasis Parteipräferenz: 2504 repräsentativ ausgesuchte
Bundesbürger vom 17. bis 21. Oktober 2011, statistische
Fehlertoleranz: +/- 2,5 Prozentpunkte. Datenbasis Piratenpartei: 1003
Befragte am 20. und 21. Oktober 2011, statistische Fehlertoleranz:
+/-3 Prozentpunkte. Institut: Forsa, Berlin; Auftraggeber: stern und
RTL, Quelle: stern-RTL-Wahltrend.
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