(ots) - Es wird wieder »vom Irren« geredet - diesmal geht
es um den Irren aus Teheran, den man sich vertrauenstötend vorstellen
soll, dazu wie kriegslüstern, hinterhältig und also als
Verhandlungspartner gänzlich disqualifiziert. Gegen »Irre« früherer
Jahre, wie den aus Bagdad, das hatten uns die Politiker eingebläut,
konnte nur noch Krieg in Frage kommen, um sie davon abzuhalten, uns,
die zivilisierte Welt, zu bedrohen. Später kann man ja - wie Tony
Blair nach der Irak-Invasion - zugeben, dass man ein bisschen
geflunkert und die Existenz von Massenvernichtungswaffen erfunden
hat. Eine sechsstellige Zahl Menschen hat es das Leben gekostet, und
der Krieg ist noch nicht vorbei. Nun wiegeln die Politiker
reihenweise ab - ausgenommen jene, die glauben, ohne Schlachtenlärm
in den USA nicht Präsident werden zu können. Die israelischen tun es
auf die wenig beruhigende Weise, dass sie uns sagen, sie wollten »im
Moment« nicht angreifen; andere, zum Beispiel die aus dem
deutsch-grün-gelben Spektrum, sprechen sich eigentlich gegen Krieg
aus, bringen aber ansonsten jedes Verständnis dafür auf, dass sich
Israel, die einzige Atommacht im Nahen Osten, existenzbedroht fühlt
und daher handeln müsse. Gewiss wäre es das beste, behielten jene
recht, die das alles für einen großen politischen Theaterdonner
halten. Doch eines müssen sicher auch sie einräumen: Die Schwelle zu
einem Krieg gegen Iran ist wieder ein Stück gesunken.
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