(ots) - Die deutschen Automatisierer dürften sich
freuen: ihnen beschert die Energiewende volle Kassen, vorausgesetzt
die vorhandenen Widerstände können aus dem Weg geräumt werden.
Derzeit beträgt der Ökostromanteil in Deutschland 20%. Bis 2050 wird
er - geht es nach dem Willen der Regierung - bei 80% liegen. Dazu
braucht es jede Menge Automatisierungstechnik. "Allein eine
Windkraftanlage benötigt ein Vielfaches an Automatisierungstechnik im
Vergleich mit einem konventionellen Kraftwerk", erläutert Roland
Bent, Geschäftsführer Entwicklung und Marketing, Phoenix Contact.
Mit Windkraft alleine ist es allerdings nicht getan: "Die heutigen
Stromversorgungsnetze sind weder für einen steigenden Strombedarf
noch für den zunehmenden Anteil regenerativer Stromerzeugung
ausgelegt. Das Netz muss zu einem Smart Grid ausgebaut werden",
fordert Dietrich Biester, Division Smart Grid im Siemens-Sektor
Infrastructure and Cities.
Neben dem Ausbau des gesamten Netzes mit intelligenter Technik
fehlen "rund 195 000 Kilometer Verteilernetz", berichtet Phil Dingle,
Segment Manager der Firma Eaton. Vieles davon fällt in den
Zuständigkeitsbereich der Automatisierer, sagt Prof. Dr. Anton
Kathrein, Vizepräsident des ZVEI: "Die Chancen der Energiewende
liegen für die Unternehmen des ZVEI in der notwendigen Veränderung
des Energiesystems. Technologien wie 'smart-grid, -meter und
-factory' gewinnen an Bedeutung und die Firmen können die
entsprechenden Technologien anbieten." Wer aber die Kosten für den
Umbau übernimmt, bleibt unklar. Das Risiko für Investoren ist hoch:
Heute in Off-Shore-Parks zu investieren, bezeichnet Thomas
Richterich, Vorstand Nordex, als "pures Abenteuer". Weitere Risiken
benennt Prof. Kathrein: "Der Aus- und Umbau der Netze stößt auf
Umsetzungshindernisse, insbesondere durch Protestbewegungen in der
Bevölkerung."
Um mehr Akzeptanz in der Industrie für das Thema Energieeffizienz
bemühen sich zeitgleich die Automatisierer: "Eine Schlüsselrolle bei
der Verwirklichung der Energiewende kommt der Steigerung der
Energieeffizienz zu", bestätigt Prof.Kathrein. Die Elektroindustrie
biete auch hierzu bereits viele Lösungsmöglichkeiten an.
Pressekontakt:
Sabine Spinnarke
Redakteurin Produktion
sabine.spinnarke(at)produktion.de