(ots) - Der frühere BDI-Präsident Hans-Olaf Henkel
schließt kategorisch aus, bei der Gründung einer neuen Partei den
früheren Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg mit ins
Boot zu holen. "Ausgeschlossen. Der hat alle belogen. Seine
Glaubwürdigkeit ist irreparabel beschädigt", sagte Henkel in einem
Interview mit dem Hamburger Magazin stern. Henkel, der den
Euro-Rettungskurs der Bundesregierung scharf kritisiert, erwägt eine
neue Partei zu gründen, sollte Mitte Dezember die Mitgliederbefragung
der FDP zum Euro-Rettungsschirm im Sinne der FDP-Spitze ausgehen.
"Wenn die Parteispitze verliert, muss sie geschlossen zurücktreten.
Wenn sie sich durchsetzt, heißt das für mich: Die Partei kann man
vergessen. Viele meinen das ja jetzt schon. Dann gibt es eine neue
Partei", sagte Henkel dem stern. Als potenzielle Mitgründer brachte
Henkel Friedrich Merz, Wolfgang Clement und Thilo Sarrazin ins
Gespräch - "alles richtig gute Leute, die Klartext reden und sich
keine Denkverbote auferlegen".
Henkel wirft Guttenberg vor, durch das Abschreiben seiner
Doktorarbeit "einen Ehrenkodex gebrochen" zu haben. "Ein Großteil der
deutschen Elite, die fleißig ihre akademischen Arbeiten geschrieben
hat, kommt nicht darüber hinweg", sagte Henkel dem stern.
CSU-Mitgliede Karl-Theodor zu Guttenberg hatte in dem am Dienstag
erschienenen Gesprächsbuch "Vorerst gescheitert" angedeutet,
irgendwann auch einmal für eine andere Partei antreten zu können.
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