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Mittelstandsfinanzierung: Börse statt Bank? / Deloitte-Studie: Alternativer Finanzmarkt wird zunehmend attraktiv für mittelständische Unternehmen

ID: 531604

(ots) - Laut der gemeinsamen Studie von Deloitte
und der FH Münster "Mittelstandsfinanzierung über den Kapitalmarkt"
hält die Mehrheit der befragten 172 mittelständischen Unternehmen den
deutschen Kapitalmarkt attraktiv zur Finanzierung. Einer der
wichtigsten Vorzüge dieser Kapitalbeschaffung ist demnach die
Diversifikation der Kapitalgeber, denn viele Mittelständler erwarten
deutlich schlechtere Bankfinanzierungsbedingungen. Benötigt werden
die Mittel sowohl für aktuelle Refinanzierungen als auch zur
gezielten Ausweitung des Finanzierungsvolumens. Darüber hinaus werten
die 16 befragten mittelständischen Emittenten ihre bisherigen
Aktivitäten am Kapitalmarkt als Erfolg: Sie platzierten ihre
Emissionsvolumina zu 50 Prozent direkt an den Börsen. Nahezu alle
verfügten dabei vor der erstmaligen Ausgabe ihrer
Unternehmensanleihen über Erfahrungen mit Kapitalmarktmaßnahmen.

"Liquidität trotz Basel III und verschärften
Kreditnebenvereinbarungen der Banken ist ein Motiv für
Kapitalakquirierung über Finanzmärkte. Hier treffen Emittenten auf
Nachfrage nach renditeträchtigen Anlagemöglichkeiten. Die Börsen
haben mit dem Segment für Mittelstandsanleihen einen stark
frequentierten Marktplatz geschaffen", erklärt Thomas Reifert,
Director Restrukturierung bei Deloitte.

Hohes Finanzierungsrisiko/Attraktivität des Kapitalmarktes steigt

Mit 56 Prozent hält über die Hälfte der befragten Unternehmen den
Kapitalmarkt für attraktiv für den Mittelstand. Unter den
potenziellen Emittenten zeigt sich nur etwa ein Drittel skeptisch.
Sie würden einen Bankkredit bevorzugen, da er aus ihrer Sicht Kosten-
und Handling-Vorteile bietet.

In der Risikobewertung sehen die befragten Unternehmen mit
Kapitalmarktambitionen unmittelbar nach Beschaffungs- bereits
Finanzierungsrisiken - noch vor Wettbewerbs- und Absatzrisiken -,




entsprechend groß ist das Bedürfnis nach einer möglichst breiten
Finanzierungsbasis.

"Wesentliche Erfolgsfaktoren einer erfolgreichen Emission sind die
Bekanntheit des Unternehmens sowie eine überzeugende Unternehmens-
und Platzierungsstrategie. Knapp die Hälfte des Emissionsvolumens
wurde von den Unternehmen direkt an der Börse platziert, die anderen
50 Prozent zumeist über Direktansprache der Investoren. Zur
Reduzierung des Platzierungsrisikos nutzen die Emittenten die
Unterstützung von Investmentbanken bzw. Agenturen", erläutert
Professor Dr. Heinz-Gerd Bordemann von der FH Münster.

Erschwerte Kreditvergabe erwartet

Alle befragten Unternehmen erwarten in den kommenden drei Jahren
verschlechterte Bedingungen für eine Bankfinanzierung. Die
Finanzkrise wird als Zäsur gesehen. Einschneidende Veränderungen beim
Bankengeschäftsmodell in der Unternehmensfinanzierung sehen sie
jedoch nicht. Bankkredite, Leasing und Förderkredite werden zwar
grundsätzlich ihre Bedeutung behalten, aber nicht in derselben
Größenordnung wie bislang bzw. vor der Finanzkrise.

"Die Studie zeigt: Anleihen sind für viele Mittelständler
inzwischen zu einem zentralen Element ihrer Finanzierungsstrategie
geworden. Das Marktpotenzial dürfte im unteren dreistelligen
Milliardenbereich liegen", ergänzt Professor Dr. Ulrich Balz von der
FH Münster. "Langfristig bleiben sie allerdings nur eine Alternative,
wenn Emittenten und Investoren ausreichend Vertrauen aufbauen können
und nicht eine Wiederholung der Programm-Mezzanine erleben."

Den kompletten Report finden Sie unter http://ots.de/FDOJn zum
Download.

Ende

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Datum: 01.12.2011 - 11:15 Uhr
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