(ots) - Der deutsch-französische Europapolitiker Daniel
Cohn-Bendit verlangt von Großbritannien eine rasche Entscheidung über
den Verbleib in der Europäischen Union. Das Vereinigte Königreich
könne nur dann weiter EU-Mitglied sein, wenn es die Bedingungen
akzeptiere, die für alle gelten, sagte er in einem Interview in der
neuen, am Donnerstag erscheinenden Ausgabe des Hamburger Magazins
stern "Wenn sie weiter auf einer Sonderrolle beharren und ihre
Londoner Finanzcity schützen wollen, dann sage ich: "Inschallah,
sollen sie gehen! Dann können sie der 51. Staat der USA werden", so
der grüne Europaabgeordnete. Es gehe nicht um ein Kerneuropa. "Es
geht um Europa mit oder ohne Großbritannien. Das ist die Frage."
Auch die Kanzlerin kriegt ihr Fett weg. Anders als Helmut Kohl
bringe Angela Merkel keine Leidenschaft für Europa auf, kritisiert
Cohn-Bendit. "Merkel leidet an Europa", sagte der Europaabgeordnete
im Interview mit dem stern. "Wenn Angela Merkel damals
Bundeskanzlerin gewesen wäre, hätten wir keine deutsche Einheit
bekommen. Sie hätte die D-Mark niemals für eine gemeinsame Währung
geopfert."
Auch am Umgang der Bundeskanzlerin mit ihren europäischen Partnern
übt der Grüne im stern scharfe Kritik. "Angela Merkel kann nur
schwarze Pädagogik. Sie hat den anderen mit dem Rohrstock auf die
Finger und ruft: Sparen, sparen, sparen!" Das sei nicht nur politisch
verheerend, sondern auch wirtschaftlich.
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Jan Rosenkranz
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