(ots) - Die Strategie der NATO in Afghanistan ist
gescheitert. Der Krieg zwischen ISAF-Soldaten und Regierungstruppen
gegen die Taliban und andere Gegner der Regierung Karzai dauert nun
schon mehr als zehn Jahre an. Ein Sieg des Militärbündnisses ist
nicht absehbar. Und je länger der Konflikt andauert, desto schlimmer
wird die Lage für viele unbeteiligte Afghanen. Denn Leidtragende ist
vor allem die Zivilbevölkerung. Mitverantwortlich hierfür ist auch
die Bundesregierung, die sich weigert, aus ihrem Scheitern die
richtigen Schlüsse zu ziehen. Über einen Waffenstillstand,
Verhandlungen oder einen schnellen Truppenabzug wird offensichtlich
nicht einmal ernsthaft nachgedacht. Stattdessen macht Schwarz-Gelb
mit dem neuen Bundeswehr-Mandat deutlich, dass die Kämpfe weiter
fortgeführt werden. Die Anzahl der Bundeswehrsoldaten soll nur dann
bis Anfang des Jahres 2013 von 5000 auf 4400 sinken, wenn die Lage
dies erlaube. Ansonsten wird sich die Schlagkraft der Truppen kaum
verringern. Der eigene Zweifel an der Entwicklung der
Sicherheitslage entlarvt zudem Guido Westerwelle, der sich gestern
bemühte, die derzeitige Situation am Hindukusch zu beschönigen. Zum
Abschluss seiner Rede im Bundestag erzählte der Bundesaußenminister
sogar von Kindern in Afghanistan, in deren Augen er Hoffnung gesehen
haben will. Die Realität sieht indes anders aus. Nach neuen
Untersuchungen von UNICEF besteht bei fast jedem fünften afghanischen
Kind keinerlei Hoffnung, dass es seinen fünften Geburtstag erlebt.
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