(ots) - Der Freiherr ist am Zug
Es war von vornherein klar: Karl-Theodor zu Guttenberg wird in die
Politik zurückkehren. Dass der offizielle Segen dafür jetzt vom
Parteichef höchstpersönlich kommt, mag überraschen; schließlich war
und ist Horst Seehofer nicht besonders angetan davon, dass Guttenberg
per Interview aus der Ferne über seine Partei - und damit auch über
den Parteivorsitzenden - gelästert hatte. Aber: Erstens hat Seehofer
die Tür nie zugeschlagen. Zweitens beginnt am Mittwoch die Klausur
der CSU-Landesgruppe. Vor einem Jahr wurde in Wildbad Kreuth noch
heftig darüber spekuliert, wie lange es noch dauert, bis der damals
in einer geschickt lancierten Umfrage vor Seehofer liegende
Guttenberg Parteichef wird. Dass der Freiherr Thema in Kreuth sein
wird, ist auch Seehofer klar. Also nimmt er mit seinem "Willkommen"
ein wenig Druck aus dem Kessel. Und Seehofer weiß auch, dass ihm
viele Kronprinzen abhandengekommen sind. Sein Finanzminister Georg
Fahrenschon ist zurückgetreten, Guttenberg ist noch im Exil. Bleibt
Markus Söder, dem durch den Wink, dass Guttenberg nach seiner
Rückkehr evtl. auch ministrabel wäre, ein wenig der Schneid abgekauft
werden kann, wenn es um zukünftige Chefposten geht. Allerdings hat
Seehofer eine Mahnung an Guttenberg im Gepäck: Der forsche Freiherr
könnte wieder vorne mitspielen, wenn er sich einordne. Und damit hat
Guttenberg ganz offensichtlich noch Probleme. Die Frage wird also
nicht sein, wann Guttenberg wieder mit im Boot sein wird - sondern ob
er im Takt mitrudern würde.
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