(ots) - Von Sören Sgries
Die Vorgänge in Syrien sind undurchschaubar. Nachrichten kommen
entweder vom Assad-Regime oder von Oppositionellen - und bleiben
damit schwer zu überprüfen. Diese Arbeit könnte eigentlich die
arabische Beobachtermission leisten - doch diese demontiert sich von
Tag zu Tag mehr. Der erste Fehler war die Berufung des sudanesischen
Generals al-Dabi zum Leiter der Mission. Ihm hängt der Makel an, dass
er selbst in seiner Heimat für willkürliche Verhaftungen und Folter
verantwortlich gewesen sein soll. Jetzt scheint er die Kontrollen zu
sabotieren. Während sein Team Gewalttaten beobachtet und den Einsatz
von Heckenschützen bestätigt, dementiert der Chef - der
Glaubwürdigkeit der Mission ist das alles anderes als zuträglich.
Hinzu kommen die Berichte, wonach die Beobachter von den
Sicherheitskräften getäuscht werden. Sie werden also vorgeführt und
führen sich selbst vor. Der Verlierer in diesem Trauerspiel ist -
neben den Opfern - die Arabische Liga. Ihre Unfähigkeit, entschlossen
zu handeln, beschädigt sie als politischen Akteur. Weder werden
andere Regime in Zukunft ihre Positionen ernst nehmen, noch können
sich Oppositionelle auf sie verlassen. Die Beobachtermission: ein
Zeichen für die Schwäche des arabischen Raums.
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