(firmenpresse) - Mit 33 Jahren entschied sich Hans Horst sein Leben ganz in den Dienst der Kirche zu stellen und er durchlief eine vierjährige Ausbildung zum Diakon. Heute lebt der 61jährige seit fünf Jahren in Bad Reichenhall und widmet sich der Altenseelsorge. Dazu betreut er vier Senioreneinrichtungen und lädt monatlich zu einem Erzählkaffee ein, knüpft Kontakte und baut Vertrauen auf.
Auch das Domus Mea Seniorenzentrum in Bayerisch Gmain zählt zu seinen Stationen und er wählte für den Nachmittag die Ehe als Thema, war er selbst doch 35 Jahre lang verheiratet. Die Damenrunde, deren jüngste Teilnehmerin 60 Jahre und die älteste 103 Jahre waren, hatten alle ihre ganz eigenen Erfahrungen in der Ehe gemacht, die meisten 30 Jahre lang und mehr. Doch heute, aus einem Abstand vieler Jahre, schauen sie entspannt zurück. „Das war ja früher etwas ganz anderes“, meinte eine Dame. „Man heiratete und die Ehe hielt ein Leben lang, nicht so wie heute mit vielen Scheidungen, Zweit- und Drittehen bis hin zu Patchworkbeziehungen. Nein, das wäre nichts für mich gewesen“, entrüstet sie sich.
Dabei ist die Tradition der Ehe bis heute fest im Volksbewusstsein verankert und viele alte Bräuche leben bis heute fort, erläutert Diakon Hans Horst, erzählt von Bauernhochzeiten, Hochzeitsladern, Stuhlfesten und manchen späten Entschluss, sich doch noch kirchlich trauen zu lassen. „Die Ehen werden heute später geschlossen. Männer heiraten meist im Alter von 30 bis 32 Jahren, Frauen mit 27 bis 29 Jahren.“ Das ist gut so, sind sich die Seniorinnen einig, früher sei man ja viel zu jung in eine Ehe getreten, wenn auch 29 Jahre wieder als fast zu alt empfunden werden. „Da steht zuvor die Ausbildung, das Studium, der Einstieg in das Berufsleben und erste Karriereschritte im Vordergrund“, erläutert Hans Horst.
„Religiöse Fragen“, so der Diakon, „spreche ich von mir aus nur an, wenn die Situation es ratsam erscheinen lässt und oft sind es die großen Fragen nach dem Leben und dem Tod.“ Die großen Themen aber sind die Einsamkeit, Gesundheit und die Angehörigen. „Etwas Zeit haben, zuhören, Verständnis vermitteln, einfach ein wenig Liebe weitergeben, mit der wir alle beschenkt sind, das ist praktischer Dienst am Nächsten. Dabei machen die Einrichtungen in ihrem Komfort zwar schon einen Unterschied, doch die persönlichen Herausforderungen ergeben sich aus dem Zwischenmenschlichen.“
Mit Kaffee und Kuchen in der hellen Bibliothek des Domus Mea Seniorenzentrums und angeregten Gesprächen verging die Zeit schnell. Nicht alle konnten und wollten sich einbringen, doch sie genossen das Zusammensein, die entspannte Atmosphäre und die Damen waren sich einig. Eine Ehe reicht fürs Leben. Dabei änderte sich zwar die Wahl der Mittel, doch im Kern ist die Anbahnung einer Beziehung gleich geblieben. So hat Diakon Horst den Erstkontakt zu seiner Frau mittels einer Zeitungsanzeige gefunden. Es folgte ein Briefwechsel, ein erstes Treffen und ein sich Näherkommen. Im 21. Jahrhundert bahnen sich viele Beziehungen in diversen Chatrooms, also über das Internet, an und ohne ein persönliches Kennenlernen werden auch heute keine Ehen geschlossen.
Die Domus Mea Unternehmensgruppe bietet für Menschen, die aufgrund von Pflegebedürftigkeit, psychischer Erkrankungen oder anderer Beeinträchtigungen zu einer eigenen Lebensführung nicht mehr oder noch nicht wieder in der Lage sind, Pflege und Betreuung, Versorgung sowie ein wohnliches und geborgenes Umfeld. Aufbau, Organisation, Führung und fachliche Anleitung im Hause sind unter einem fähigkeitsorientierten Menschenbild begründet. Wir achten die Würde und Einzigartigkeit jedes Menschen ohne Ansehen seiner Religion, Kulturzugehörigkeit und des sozialen Standes.
Steffen Waurig (Öffentlichkeitsarbeit)
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