(ots) - Der Deloitte-Studie "Municipal Real Estate -
Comparing Public Real Estate Management in European Cities" zeigt,
dass in den meisten europäischen Ländern die öffentlichen
Einrichtungen die größten Immobilienbesitzer und -betreiber sind.
Jedoch sind sie nicht immer in der Lage, ihre Immobilienportfolien
professionell zu managen. Deswegen haben zwei der untersuchten Städte
in Westeuropa ihre Aktivitäten hierzu zentralisiert: das
niederländische Rotterdam und das westfälische Münster. Zahlreiche
andere Städte und Gemeinden, darunter Paris und Bordeaux, haben
entsprechende Projekte in Angriff genommen - Zentralisierung der
Immobilienkompetenz und Outsourcing von nicht betriebsnotwendigen
Aktivitäten gehören zu den Trends beim kommunalen
Immobilienmanagement. Auch haben einige europäische Länder Maßnahmen
für ein wirksameres Gebäudemanagement getroffen. Der Report
beleuchtet die Situation in 15 europäischen Städten in neun Ländern.
Durchschnittlich verfügen diese über ein Immobilienportfolio im Wert
von 2,6 Mrd. Euro pro 1 Mio. Einwohnern.
"Die Umsetzung einer Immobilienstrategie, sowie die operative
Verwaltung und Bewirtschaftung von kommunalen Immobilien stellen die
Verantwortlichen vor allem wegen der unterschiedlichen
Zuständigkeiten und der daraus resultierenden Intransparenz vor große
Herausforderungen. Dies zeigt sich insbesondere darin, dass ein Teil
der angefragten Kommunen die für die Studie erforderlich Daten gar
nicht oder in nicht ausreichendem Umfang zur Verfügung stellen
konnte", kommentiert Michael Müller, Partner und Industry Leader Real
Estate bei Deloitte.
Fragmentierte Zuständigkeiten als Effizienzbremse
Ein professionelles und effizientes kommunales
Immobilienmanagement steckt noch in den Kinderschuhen - mit
signifikanten Unterschieden von Land zu Land und Region zu Region. So
scheitern heute viele Kommunen bereits an der vollständigen Erfassung
ihrer Portfolio-Daten. Zudem ist die Verwaltung meist stark
fragmentiert und ohne zentrales Steuerungselement. In nahezu allen
Kommunen sind die fehlende Kommunikation und Harmonisierung zwischen
den zuständigen Behörden die größten Hindernisse für eine effiziente
Verwaltung des Immobilienportfolios. Auch bei der IT, die für ein
zeitgemäßes Immobilienmanagement eine zentrale Rolle spielt, besteht
noch Optimierungspotenzial.
Best Practice der untersuchten Städte: Rotterdam und Münster
Lediglich zwei der untersuchten Städte verfügen über eine
zentrale Steuerungsstelle des Immobilienmanagements, Rotterdam und
Münster. Hier hat man erkannt, dass das stadteigene
Immobilienportfolio attraktiv für Investoren und Unternehmen ist. Die
zentrale Immobiliengesellschaft der Stadt Münster nimmt Steuerungs-
und Kontrollaufgaben wahr und entwirft Nutzungsszenarien für die
Zukunft. Insgesamt sind aber die Zuständigkeiten in Deutschlands
Kommunen für den Immobilienbereich noch stark fragmentiert, z.B. die
Verantwortlichkeiten bei Krankenhäusern, Schulen oder sozialem
Wohnungsbau. Jedoch steht der Wandel vielerorts bereits auf der
Agenda - unterstützend kann hier das neue kommunale Haushaltsrecht
wirken. Zu mehr Effizienz im Gebäudemanagement können zudem Konzepte
für eine Optimierung der Energiebilanz öffentlicher Gebäude (wie z.B.
das Building-Retrofit Konzept) beitragen.
Mit Rotterdam verfügen die Niederlande ebenfalls über eine Stadt
mit Vorbildfunktion im Immobilienmanagement. Im Allgemeinen weisen
die niederländischen kommunalen Verwaltungen einen hohen
Funktionalitäts- und Integrationsgrad bei der Verwaltungsorganisation
auf. Eine entsprechende Zentralisierung des Immobilienmanagements
erhöht u.a. die Kosteneinsparungspotenziale und fördert die zeitnahe
Durchführung von notwendigen Sanierungsarbeiten.
Dezentralisierung von Immobilienverantwortlichkeiten in Frankreich
In den letzten Jahren kam es in Frankreich zu einer Umverteilung
der Verantwortlichkeiten und Ressourcen zwischen den öffentlichen
Einrichtungen. So haben beispielsweise die Departments und Städte die
Verantwortlichkeit für den sozialen Wohnungsbau von den
zentralstaatlichen Einrichtungen übernommen. Diese lokalen Strukturen
sind nun für die (lokale) Wohnungspolitik und deren Implementierung
verantwortlich.
"Für die erfolgreiche Umsetzung eines kommunalen
Immobilienmanagements kommt es stark auf ein Denken in Rollen,
Prozessen und Verantwortlichkeiten an. Darüber hinaus sollten
sämtliche Immobilienportfoliodaten zentral für die
Entscheidungsträger verfügbar sein. Um im kommunalen
Immobilienmanagement erfolgreich zu werden, sollten die Kommunen den
Zentralisierungsprozess ihres Immobilienmanagements Schritt für
Schritt fokussiert vorantreiben", schließt Michael Müller.
Den kompletten Report finden Sie unter
http://ots.de/dlndk
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