(ots) - Die Affäre um Bundespräsident Christian Wulff
schadet der Union nach wie vor nicht. Im stern-RTL-Wahltrend gewann
sie im Vergleich zur Vorwoche 1 Punkt hinzu und erreicht damit zum
zweiten Mal in diesem Jahr 36 Prozent. Die Werte der anderen im
Bundestag vertretenen Parteien blieben stabil: Die SPD kommt auf 27
Prozent, die Grünen auf 15 Prozent, die Linke auf 7 Prozent und die
FDP auf 3 Prozent. Die Piratenpartei musste 1 Punkt abgeben, hätte
mit 7 Prozent aber weiter die Chance auf den Einzug in den nächsten
Bundestag. Auf "sonstige Parteien" entfallen 5 Prozent.
SPD und Grüne (zusammen 42 Prozent) haben damit nur noch einen
Drei-Punkte-Vorsprung vor Union und FDP (gemeinsam 39 Prozent).
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) bleibt weiter deutlich beliebter als
ihre möglichen Herausforderer von der SPD. Wenn sie ihren
Regierungschef direkt wählen könnten, würden sich bei der Alternative
Merkel gegen Ex-Finanzminister Peer Steinbrück 49 Prozent für die
CDU-Chefin und 31 Prozent für den SPD-Politiker entscheiden. Im
September 2011 hatten beide mit je 40 Prozent noch gleichauf gelegen.
Bei einem Duell Merkel gegen SPD-Fraktionschef Frank-Walter
Steinmeier würden 47 Prozent die Kanzlerin und 30 Prozent den
Ex-Außenminister wählen. Die geringsten Chancen hätte SPD-Chef Sigmar
Gabriel: Merkel käme gegen ihn auf 57 Prozent, Gabriel nur auf 19
Prozent.
Forsa-Chef Manfred Güllner sagte dem "stern", Steinbrück habe
geschadet, dass er sich so frühzeitig nach vorne geschoben hat.
Güllner: "Zudem sehen die Leute in ihm keinen neuen Helmut Schmidt,
wie er es gern hätte, sondern einen Finanztechnokraten". Selbst da
stelle ihn Merkel als Euro-Retterin in den Schatten. Steinmeier werde
von den Menschen als nett, sympathisch und kompetent eingeschätzt.
"Aber wie bei der Wahl 2009 reicht es in der Summe nicht, dass sie
sagen, Merkel muss weg, er muss sie ablösen", so der Forsa-Chef zum
"stern". Gabriel als dritter möglicher SPD-Kanzlerkandidat hat nach
Einschätzung des Berliner Wahlforschers noch kein klares Profil
gewonnen. Güllner: "Er überzeugt derzeit die Parteibasis, aber noch
nicht die vielen Wähler, welche die SPD braucht, um stärkste Partei
zu werden."
Dass sich mit Doris Schröder-Köpf und Michelle Müntefering jetzt
zwei Gattinnen ehemals wichtiger Politiker um ein politisches Mandat
bewerben wollen, wird von der Mehrheit der Deutschen begrüßt. In
einer "stern"-Umfrage erklärten 41 Prozent, sie hielten den Schritt
der beiden Frauen für richtig. 35 Prozent sprachen sich dagegen aus,
dass die Frauen in die Fußstapfen ihrer Männer treten wollen. 24
Prozent äußerten keine Meinung.
Datenbasis für stern-RTL-Wahltrend: 2500 repräsentativ ausgesuchte
Bundesbürger vom 16. bis 20. Januar 2012, statistische
Fehlertoleranz: +/- 2,5 Prozentpunkte. Datenbasis für Frauen-Frage:
1002 Befragte am 19. und 20. Januar 2012, Fehlertoleranz +/- 3
Prozentpunkte. Institut: Forsa, Berlin; Auftraggeber: "stern" und
RTL, Quelle: stern-RTL-Wahltrend.
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Matthias Weber
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