(ots) - "Ich habe Alzheimer." Das bestätigt der frühere
Fußballmanager Rudi Assauer im neuen stern. Das Hamburger Magazin
zitiert in der Titelgeschichte seiner am Donnerstag erscheinenden
Ausgabe aus einem langen Gespräch mit Rudi Assauer im Januar sowie
exklusiv aus der (Auto-) Biographie, die er mit dem Münchener
Journalisten Patrick Strasser verfasst hat und die in diesen Tagen im
Münchener Riva-Verlag erscheint.
Bei dem Treffen mit dem stern sprach Assauer von einer
"Katastrophe", die sich in seinem Kopf abspiele. Im Buch führt er
aus: "Ich erkenne gewisse Leute, zum Teil alte Freunde und gute
Bekannte, auf den ersten Blick nicht mehr - das ist einfach nur
schlimm für mich, eine Qual. Ich kann sie dann nicht direkt mit Namen
ansprechen, bin unsicher. Im Grunde möchte ich in diesen Momenten nur
weg."
Die ersten Vorboten der Krankheit seien 2004 oder 2005
aufgetaucht, noch in seiner Zeit als Manager des Bundesligisten
Schalke 04. Erst im Januar 2010 begab sich der heute 67-Jährige in
ärztliche Behandlung. Der Schritt an die Öffentlichkeit geschehe nun
auch, um Gerüchten über eine Alkoholsucht entgegenzutreten. "Man
sollte das Kind beim Namen nennen. Zack, bumm", schreibt Assauer laut
stern. "Das soll hiermit geschehen, dann wissen es alle und müssen
nicht mehr hinter meinem Rücken tuscheln. Also offenes Visier: Hier
bin ich, das ist mein Problem. Wenigstens wissen die Leute nun auch
ein für alle Mal, dass ich keinen Alkohol mehr trinke."
Nach Informationen des Magazins findet sich in dem Buch keine
Passagen, in denen er etwa den Klub-Vorstand, der ihn aus Schalke
vertrieb, oder frühere Partnerinnen bewusst angriff. Assauer wolle
keine Schlachten mehr schlagen, und er könne das auch nicht mehr.
Dem stern sagte der ehemalige Schalker Manager: "Ich kämpfe. Weiß
nur nicht, gegen wen." Ob er manchmal über den Tod nachdenke? "Ja",
antwortete Assauer, "ich denke an meinen Bruder." Sein 13 Jahre
älterer Bruder Lothar lebt seit Jahren als Pflegefall auf einer
Demenzstation. Auch ihre Mutter war früh an Demenz erkrankt.
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stern-Autor
Rüdiger Barth
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