(ots) - Gerade wenn man denkt, jetzt kann eigentlich
nichts mehr kommen, gibt es neue Nachrichten darüber, wie Christian
Wulff von Freunden Geschenke annahm, denen er als Politiker Vorteile
verschaffen konnte. Auch im aktuellen Fall, einem teuren
Hotelaufenthalt mit dem Filmunternehmer Groenewold auf Sylt,
verteidigt sich der Bundespräsident nach dem bekannten Muster: Für
ihn gezahlte Beträge habe er bar erstattet, Gegenleistungen gab es
nicht. Man muss es nur glauben. Wahrscheinlich war es auch nur nett
gemeint, wenn Groenewold versucht hat, Spuren zu verwischen. Er
wusste um die Brisanz, immerhin hat er von der Filmförderung des
Landes kräftig profitiert. Wulff kann man mal wieder mindestens
Instinktlosigkeit vorwerfen. Aber die Liste seiner Fehltritte ist
mittlerweile so lang, dass man nicht mehr an Arglosigkeit glauben
kann. Selbstverständlich gilt die Unschuldsvermutung, solange es
keine Beweise gibt, dass Wulff seinen Freunden geholfen hat. Doch
wenn die Staatsanwaltschaft Hannover nicht ermittelt, wird sie kaum
Beweise finden. Das Verhalten der Justizbehörde verwundert immer
mehr. Viele Rechtsexperten schütteln längst den Kopf über die
Kollegen, mancher fragt sich, ob es nicht an Hinweisen, sondern nur
am Willen fehlt, um die Affäre endlich aufzuarbeiten. Gestern hieß
es, auch der Sylt-Urlaub werde "geprüft" - vermutlich reicht es
wieder nicht, um Ermittlungen aufzunehmen. Stattdessen nimmt man sich
Wulffs Ex-Sprecher Olaf Glaeseker vor - Gründe dafür gibt es genug,
doch die wirklich großen Entscheidungen hat Wulff gefällt.
Pressekontakt:
Neue Presse Hannover
Dirk Racke
Telefon: 0511 / 5101-2254
racke(at)neuepresse.de