(ots) - Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) hat die
Entwicklung der Börsenstrompreise der letzten Monate ausgewertet. Das
Ergebnis fällt für die Branche eindeutig positiv aus: Die Einspeisung
von Strom aus Erneuerbaren Energien senkt das Strompreisniveau an der
Börse. "Die Börsenstrompreise sind anders als vielfach behauptet
durch das endgültige Abschalten von acht Atomkraftwerken und dem
energiepolitischen Kurswechsel der Regierung nicht gestiegen. Im
Gegenteil: Wind- und Solarenergie senken an der Strombörse die
Preise", konstatiert BEE-Präsident Dietmar Schütz.
In der Bilanz bleibe Deutschland außerdem auch im Jahr eins des
schwarz-gelben Atomausstiegs Nettoexporteur von Strom. Behauptungen,
Deutschland sei zur Sicherung der eigenen Stromversorgung auf
dauerhafte Lieferungen aus Nachbarländern angewiesen, hätten sich
somit ebenfalls als plumpe Propaganda der alten Energiewirtschaft und
ihrer Verbündeten entpuppt. "Es ist zur Zeit ausgerechnet das
Atomland Frankreich, das auf Stromimporte aus den Nachbarländern
angewiesen ist. Die Versorgungssicherheit in Deutschland ist dagegen
auch mit Hilfe der Erneuerbaren gewährleistet", so Schütz.
Der Preis am Spotmarkt (Baseload) habe im windreichen Dezember
maximal um 50 Euro pro Megawattstunde gelegen und sei damit rund 15
Euro günstiger gewesen als in den Vormonaten. Auch die Kosten für
Terminkontrakte für die nächsten drei Jahre (Futures) zeigen einen
klaren Abwärtstrend. Nach dem Atommoratorium im Frühjahr waren sie
zunächst sprunghaft um rund 5 Euro pro Megawattstunde angestiegen.
Seit Jahresmitte befinden sie sich aber in stetigem Abwärtstrend und
liegen inzwischen unter dem Vor-Fukushima-Niveau.
"Offensichtlich gehen auch die Stromhändler weiterhin von
ausreichenden Strommengen und genügend gesicherter Kraftwerksleistung
im deutschen Strommarkt aus. Gleichzeitig sorgen die preissenkenden
Effekte der Erneuerbaren Energien an der Strombörse dafür, dass der
zeitweilige Einsatz teurer fossiler Kraftwerke keine Preisexplosion
an der Börse auslöst", erklärt Schütz.
Trotz dieser positiven Wirkung werde es die Energiewende nicht zum
Nulltarif geben. Bei der nun anstehenden Umsetzung gelte es daher,
eine faire Kostenverteilung zu schaffen und einseitige Begünstigungen
beispielsweise weiterer Industrieunternehmen zu vermeiden. Schütz:
"Auch die Branche der Erneuerbaren Energien wird durch weitere
Kostensenkung und Effizienzsteigerungen bei den Erzeugungstechniken
dazu beitragen, dass der Umstieg auf Erneuerbare Energien in einem
Industrieland wie Deutschland technisch und wirtschaftlich möglich
wird."
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