Auf der Eurobike-Messe in Friedrichshafen herrscht seit Jahren Platzmangel. 2008 soll eine neue Halle Abhilfe leisten, 2009 folgt eine weitere Halle... endlich finden neue Aussteller Platz. Der pressedienst-fahrrad stellt drei vor, die die vitale Eurobike nochmals attraktiver machen.
(firmenpresse) - [pd-f] Mit einer neuerlichen Erweiterung des Messegeländes sind Platzprobleme passé, und eine reine Sportrad-Veranstaltung ist die Eurobike inzwischen auch nicht mehr.
Kinder statt Carbon!
So ist 2008 erstmals der Wülfrather Kinderrad-Spezialist Puky (www.puky.de) mit von der Partie, dessen Spielräder und Laufmaschinen in fröhlichen Farben noch vor zwei, drei Jahren exotische Farbkleckse zwischen den schwarzen Carbon-Boliden gewesen wären. Dass man irgendwie fehl am Platz sein könnte, befürchtet man in Wülfrath keineswegs, eher im Gegenteil: „Die Eurobike hat sich von der Szene-Show zur Leitmesse der Branche entwickelt. Bisher war das Kinderfahrzeug-Segment unterrepräsentiert, deshalb musste Puky dorthin“, erklärt Puky-Geschäftsführer Ralf Puslat. Schließlich sei es für die Händler wichtig, nicht nur sportliche Räder, sondern auch das Kinder-Segment begutachten zu können. Und auch den Export in die südlich des Bodensees gelegenen Staaten hat der Manager im Auge: „Wir erwarten mehr und intensivere Exportkontakte mit Österreich und der Schweiz“, so Puslat.
Übrigens passen die neuen Modelle des Kinderrad-Spezialherstellers durchaus zum sportlichen Image der Eurobike. Mit dem „ZMX 18 Alu“ präsentiert Puky ein Kinderspielfahrrad in cooler Dirtbike-Optik, das dennoch über sichere und sinnvolle Details wie den geschlossenen Kettenkasten, einen Gepäckträger und eine Nabenschaltung verfügt.
Vom Kollektiv zum Teil der Szene
In einem anderen Winkel der Fahrradwelt – genauer gesagt im thüringischen Nordhausen – ist man einfach nur froh darüber, dabei sein zu dürfen. Dort wurde 2007 die Fahrradfirma Bike Systems von einem Investor übernommen und „abgewickelt“. Die 130 Mitarbeiter erhielten die Kündigung, doch so leicht ließen sich die Fahrradbauer nicht loswerden: Sie besetzten kurzerhand ihr Werk und fertigten „Strike Bikes“, Streikräder, um auf ihre gute Arbeitsleistung hinzuweisen. Inzwischen ist aus dem Protest-Projekt eine GmbH geworden, deren 21 Mitarbeiter das qualitativ hochwertige und mit 299 Euro sehr günstige „Volksrad“ fertigen. Und natürlich haben die Fahrradwerker ein Interesse daran, nicht nur in den Regionalzeitungen, sondern auch in der Fahrradbranche auf sich aufmerksam zu machen. „Mit so einer Meldung den Arbeitstag zu beginnen, macht richtig Spaß“, freut sich Andre Kregel von der Strike Bike GmbH (www.strike-bike-gmbh.de.tl) über sein Eckchen auf der großen Messe. „Mit unserem kleinen, aber feinen Drei-mal-drei-Meter-Stand sind wir gut gerüstet, um unsere neuen Modelle und natürlich einen Teil unserer Geschichte zu zeigen.“
Carbon auf Maß und mit Geschichte
(Radsport-) Geschichte satt könnte Ben Serotta präsentieren: Als junger Mann ging der US-Bürger in den 70er Jahren nach Europa, um das Handwerk des Rahmenbauers zu erlernen. Und auf seinen Rädern mischte das amerikanische 7-Eleven-Profiteam Mitte der 80er den Giro d’Italia auf. Seine hochfeinen Maßrahmen aus Titan, Carbon und Stahl sind legendär, haben sich in den letzten Jahren jedoch auf unseren Straßen rar gemacht. Doch seit der Göttinger Frank Stefan Kimmel vor rund einem Jahr den Deutschland-Vertrieb von Serotta (www.serotta.de) übernommen hat, läuft es wieder rund – so rund, dass die US-Marke auf der Eurobike 2008 mit einem eigenen Stand vertreten sein wird. „Das stärkt die Bedeutung der kleineren Hersteller, die nicht Masse, sondern Exklusivität und höchste Qualität anbieten“, freut sich Frank Stefan Kimmel.
Vor Ort wird Ergonomie-Experte Kimmel die Messebesucher von der großen Stärke seiner Marke überzeugen können, der exakten Vermessung des Kunden unter Berücksichtigung zahlreicher Parameter. Wer einen Serotta-Rahmen ordert, kommt zuerst einmal in den Genuss einer Beweglichkeits-Analyse, bevor er auf dem patentierten „Size Cycle“ peinlich genau vermessen wird. „Radsportler investieren Unsummen in aerodynamisches Zubehör, um dem Wind ein Schnippchen zu schlagen“, erklärt Firmengründer Ben Serotta. „Sitzt der Fahrer jedoch nicht optimal auf dem Rad, dann ist das verschwendetes Geld.“
Wer sich den (zugegebenermaßen ausgesprochen hochpreisigen) Carbon-Zeitfahrrahmen „MeiVici AE“ auf den Leib schneidern lässt, kann sicher sein, in der optimalen Sitzposition unterwegs zu sein – und darüber hinaus den ersten wirklich komplett auf Maß gebauten Vollcarbon-Rahmen zu besitzen. „Der neue Zeitfahrrahmen wird im In-Mould-Verfahren in einer Vielzahl von Arbeitsschritten hergestellt“, erklärt Frank Stefan Kimmel. So können wir Rahmensteifigkeit und Fahrverhalten perfekt auf den Sportler abstimmen.“ Der muss sich dann nur noch aus über einer Million Farb- und Dekorvarianten die richtige aussuchen, bevor das gespannte Warten auf den Wunschrahmen losgeht. Aber da die Eurobike ja das Ende der laufenden Fahrradsaison markiert, kann die erste Ausfahrt dann getrost ins neue Jahr verschoben werden. Ein Jahr, in dem wieder neue Fahrradfirmen auf die Eurobike drängen werden ...
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