(ots) - Griechenland wird in diesen Wochen gleich mehrfach
in die Zange genommen: Die Europäische Union mit Deutschland und
Frankreich an der Spitze drückt dem Krisenstaat ein Sparpakt nach dem
anderen auf und hält es finanziell an der kurzen Leine. Und nun kommt
massive politische Einmischung dazu. Es ist schon eine erhebliche
Dreistigkeit, mit der der Westen den Griechen vorzuschreiben
versucht, was sie tun und lassen sollen. Der brutale Sparkurs, der
vor allem die kleinen Leute auspresst und zu dem die EU Griechenland
zwingt, wirft die herkömmlichen Parteienkonstellationen in Athen über
den Haufen. Plötzlich rückt die - wenngleich zerstrittene - Linke in
den Umfragen nach vorn, weil Konservative und Sozialdemokaten in den
Augen der Bevölkerung abgewirtschaftet haben. Das gefällt der EU ganz
und gar nicht. Die einen wollen mit dem Hilfspaket warten, bis die
Griechen eine gehorsame Regierung gewählt haben; andere wie Wolfgang
Schäuble würden am liebsten ganz auf die Wahl pfeifen. Schließlich
soll sich die Krisenhilfe schnellstmöglich bezahlt machen. Und dann
kommt noch Angela Merkel und bietet Hilfe bei Privatisierungen an. Da
hat Deutschland bekanntlich große Erfahrungen. Sicherlich gibt es
noch viele Treuhandexperten, die seinerzeit verscherbelt haben, was
in den neuen Bundesländern nicht niet- und nagelfest war. Jetzt ist
für Investoren und Spekulanten die Stunde da, die griechischen
Schnäppchen einzusacken. Der Preis ist heiß.
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