(ots) - Die kommunalen Friedhofsgebühren sind in
Deutschland um bis zu 161 Prozent erhöht worden, so das Ergebnis
einer aktuellen Untersuchung des Vergleichsdienstes Bestattungen.de.
Untersucht wurden die Gebührenänderungen bei Erdwahlgräbern.
Ergebnis: Besonders kleine Kommunen haben in den letzten zwölf
Monaten die Gebührenschraube angezogen, um ihre klammen Haushalte zu
sanieren.
Nach starken Erhöhungen in den letzten Jahren haben viele
Großstädte ihre Friedhofsgebühren seit Anfang 2011 nur moderat oder
gar nicht angehoben. In Bochum kosten Erdwahlgräber (20 Jahre
Nutzung) aktuell 2.012,- Euro, rund fünf Prozent mehr als Anfang
2011. Duisburg senkte die Gebühren sogar um fast 17 Prozent. Anders
in vielen kleinen Kommunen: In Forchheim (Bayern) kosten
Erdwahlgräber aktuell 161 Prozent mehr, in Seelbach
(Baden-Württemberg) 79 Prozent mehr.
Kleinere Kommunen sind vielerorts mit den Gebühren der Großstädte
gleichgezogen. In Uslar (Niedersachsen) kosten Erdwahlgräber fast so
viel wie in Köln, Kempen (Nordrhein-Westfalen) ist auf
München-Niveau. "Im Gegensatz zu Großstädten haben es viele kleine
Kommunen lange versäumt, ihre Gebühren anzupassen. Das Resultat sind
große Haushaltslöcher und drastische Gebührenerhöhungen", erläutert
Bestattungen.de-Geschäftsführer Fabian Schaaf.
Auch 2012 bestehen bei den Friedhofsgebühren noch immer enorme
Unterschiede. Während ein Erdwahlgrab in Hannover 2.039,- Euro
kostet, beträgt die Gebühr in Berlin mit 520,- Euro nur etwa ein
Viertel davon. Experten kritisieren zudem die mangelhafte
Verständlichkeit vieler Gebührenordnungen. "Die Kommunen sollten sich
bemühen, ihre Gebührenordnungen so zu vereinfachen, dass jeder Bürger
sie versteht", sagt Professor Dieter Kantel, Ratsmitglied der Stadt
Duisburg.
Die Bestattungen.de-Untersuchung bestätigt eine Prognose der
Unternehmensberatung Ernst & Young, dass kleine Kommunen ihre
Friedhofsgebühren deutlich stärker anheben werden als Großstädte.
"Wir rechnen mit einem weiteren Anstieg der Gebühren. Angehörige
müssen die hohen Preise zahlen, da es keine Möglichkeit gibt, sich
gegen die mangelhafte Haushaltspolitik mancher Kommunen zu wehren",
sagt Schaaf.
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