(ots) - Israel wird das Wahlergebnis in Iran nicht
besänftigen: So deutlich die Niederlage für die Gefolgsleute des
Israel-Hassers Mahmud Ahmedinedschad bei den Parlamentswahlen auch
ausfiel - auf die Außenpolitik Irans hat der Urnengang sowenig
Einfluss wie auf die Einschätzung Israels, dass Teheran so oder so,
unter welchem Präsidenten auch immer um jeden Preis an die Atombombe
gelangen will. So bleibt das Risiko eines baldigen Präventivkrieges,
wie ihn Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, Außenminister Avigdor
Lieberman und Verteidigungsminister Ehud Barak in öffentlichen
Gedankenspielen erwägen, unvermindert hoch. Wenn sich iranische
Politiker und Bevölkerung über alle politischen Differenzen in einem
so gut wie einig sind, dann im Recht auf friedliche Nutzung der
Kernkraft. Dazu hat Iran laut Atomwaffensperrvertrag Anspruch ohne
Wenn und Aber. Verdachtsmomente, aber keinesfalls stichhaltige
Beweise liegen bisher vor, dass Iran an eigenen Atomwaffen tüftelt.
Nimmt man die Rhetorik von Lieberman und Co. so ernst wie die von
Ahmedinedschad, der Israel gerne von der Landkarte streichen wollen
würde, ist ein Krieg gegen Iran nur noch eine Frage der Zeit - mit
unkalkulierbaren Folgen für mindestens die Region, wenn nicht gar für
die ganze die Welt. Das beängstigende Szenario liegt offen auf dem
Tisch. Nur dass im Gegensatz zur Behandlung Irans die Frage nach der
Berechenbarkeit der Atommacht Israel nicht einmal gestellt wird.
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