(ots) - Wenn Menschen sich plötzlich für ein Thema
interessieren, das bislang nicht viele auf der Agenda hatten, ist das
erst einmal gut. Viel zu oft finden weltweit Dinge statt, von denen
die Öffentlichkeit nur wenig Kenntnis nimmt. Der Kriegsherr Joseph
Kony und seine Gräueltaten sind ein solches Thema. Rasend schnell hat
es sich im Internet gerade unter jungen Menschen verbreitet. Sie
wissen nun von einem Mann namens Kony. Dass sie ihn auch nach dem
halbstündigen Video über seine Verbrechen in Uganda nicht kennen,
also wirklich Fachwissen angesammelt haben, wird nach der Betrachtung
schnell klar. Aber darum geht es auch gar nicht. Das Video ist
hochemotional, handwerklich gut gemacht. Es schafft einen leichten
Zugang zu einem fernen Thema. Deshalb wird es angeklickt, geteilt -
und somit zurück auf die politische Agenda gedrückt. »Kony 2012« hat
die Maßstäbe für eine gelungene Massenmobilisierung im Internet neu
gesetzt. Nicht die klassischen Massenmedien, sondern die
Internetnutzer machen ein Thema zu einem Thema. Das ist eine neue Art
der Öffentlichkeit.
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