(ots) - Der Spitzenkandidat der saarländischen Linkspartei
und ehemalige Bundesparteichef der SPD hat scharfe Kritik an seiner
früheren Partei geübt. Die SPD würde sich bei "Koalitionsfragen nicht
mehr von politischen Programmen" leiten lassen, sondern von
persönlichen Befindlichkeiten, sagte er im Interview mit ZEIT ONLINE.
Er selbst habe da "eine gegenteilige Auffassung", sagte Lafontaine:
"Ich würde mit jedem paktieren, auch wenn ich ihn überhaupt nicht
ausstehen kann", wenn es dadurch gelänge gemeinsame Inhalte
durchzusetzen. Die Saar-SPD schließt eine Koalition mit der von
Lafontaine geführten Linkspartei nach der Wahl aus, ähnlich wie die
Bundespartei.
Den SPD-Landeschef Heiko Maas bezeichnet Lafontaine im ZEIT
ONLINE-Interview als seinen früheren "Lehrling", der sich nun
"undankbar" verhalte, wenn dieser der Linken und Lafontaine
persönlich vorhalte, sie seien "nicht regierungsfähig". Maas war
Staatsekretär in Lafontaines Landesregierung.
Der Linkspartei auf Bundesebene empfiehlt Lafontaine eine Rückkehr
zu alten Erfolgsrezepten: "Wir müssen an die Politik der Jahre wieder
anknüpfen, in denen wir die deutsche Agenda wesentlich mitbestimmt
haben. Wir müssen uns auf unsere Kernthemen konzentrieren."
Das vollständige ZEIT ONLINE-Interview dieser Meldung finden Sie
unter:
www.zeit.de/politik/deutschland/2012-03/interview-lafontaine-saarland
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