(ots) - Es ist etwas faul in der deutschen Volkswirtschaft:
Während selbst tariflich Beschäftigte immer weniger im Geldbeutel
haben und der Finanzminister zum Sparen bläst, verzeichnen die
meisten Großkonzerne Rekordgewinne. Darüber freuen können sich wegen
deutlich höherer Vergütungen die Vorstände und wegen steigender
Dividenden die Aktionäre. Für die Beschäftigten fällt trotz des
großen Verteilungsspielraums deutlich weniger ab. »Moderate«
Lohnrunden sind für die Arbeitgeber längst eine
Selbstverständlichkeit. So kann es nicht verwundern, dass sie in den
aktuellen Tarifverhandlungen von den guten Gewinnen 2011 nichts
wissen wollen und lieber auf die bevorstehende schwere Zeit mit
schwächerer Konjunktur verweisen. Eine angemessene Beteiligung der
Allgemeinheit an sprudelnden Gewinnen findet ebenfalls schon lange
nicht mehr statt. Konzerne brauchen seit der rot-grünen
Unternehmensteuerreform nur noch wenig an den Fiskus abzudrücken,
zahlreiche Schlupflöcher erlauben ihnen obendrein eine
steuermindernde Bilanzierung. Auch die Aktionäre profitieren von
früheren Steuergeschenken. Im Endeffekt landet das Gros der Gewinne
mangels Investitionsmöglichkeiten auf den Finanzmärkten. Dadurch
wächst die Kluft zwischen Arm und Reich weiter, es entstehen immer
neue spekulative Blasen, sei es bei Aktien, Immobilien oder
Rohstoffen. Insofern ist diese Entwicklung nicht nur unmoralisch,
sondern auch volkswirtschaftlich ungesund.
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