(ots) - Bienen haben Stacheln - ein Satz, den fast jedes
Schulkind kennt. In den Tropen würde er für Erstaunen sorgen. Wie die
Zeitschrift WUNDERWELT WISSEN (Ausgabe 05/2012, ab morgen im Handel)
berichtet, leben hier mehr als 600 Bienenarten ohne Stechapparat.
Bevor die europäische Honigbiene nach Amerika kam, gab es auf dem
gesamten Kontinent überhaupt keine stechenden Exemplare.
Schon die Maya hielten sich die stachellosen Insekten. Heute leben
allein im Amazonasraum mehr als 120 Arten. Bei diesen Bienen,
wissenschaftlich Meliponen und Trigonen genannt, hat sich der Stachel
so weit zurückgebildet, dass er kaum noch vorhanden ist. Stachellos
heißt jedoch nicht wehrlos: Die Meliponen können kräftig beißen.
Obendrein haben sie raffinierte Tricks entwickelt, um in der Wildnis
des Amazonasraums zu überleben. Einige Arten wehren Ameisenangriffe
mit klebrigen Harztropfen an den Hinterbeinen ab. Andere
konstruieren, wenn sie den Eingang zu ihrem Nest bauen, heimtückische
Fallen in Form von winzigen Öffnungen, in denen leicht das Bein einer
Ameise landet.
Manche der stachellosen Bienen werden nicht größer als vier
Millimeter. Sie und alle anderen Meliponen bauen ihre Nester aus
einer Mischung aus Wachs und Lehm. Die scheibenförmigen Waben darin
sind nicht senkrecht wie bei der europäischen Honigbiene, sondern
waagerecht übereinander angeordnet.
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