(ots) -
- Bundesinnenminister Friedrich verlangt mehr Sicherheit im Netz
- Facebook-Europa-Repräsentant Richard Allan diskutiert über
Social Media und Datenschutz
- Datenschutz wird europäischer - Unternehmen müssen reagieren
Die Erfolge von Google, Apple und Facebook fordern den Datenschutz
heraus. Mit zahlreichen Regulierungsinitiativen regiert die Politik
auf die Sorgen der Nutzer um ihre Daten. Die Europäische Kommission
setzt sich mit einem Vorschlag für eine umfassende Reform des
europäischen Datenschutzrechts an die Spitze der Diskussion. Sie
schlägt eine einheitliche Datenschutzverordnung für ganz Europa vor.
Experten warnen jedoch vor den Folgen für die Wirtschaft. "Die
Datenschutzgesetze müssen praktikabler werden. Hohe Sanktionen mit
unrealistischen gesetzlichen Anforderungen sind für die Wirtschaft
unzumutbar", so Dr. Ulrich Wuermeling LL.M. (Latham & Watkins LLP),
Vorsitzender des 13. Datenschutzkongresses. Er verweist insbesondere
auf die Idee der Europäischen Kommission ein "Recht zum Vergessen
werden" einzuführen. "Man kann die von einem Nutzer eingestellten
Daten bei Facebook löschen, aber nicht alle Daten, die ein
Unternehmen in E-Mails und sonstigen Dateien zu einer Person
gespeichert hat", so der Rechtsexperte gegenüber dem Veranstalter
Euroforum. "Wir können internetspezifische Datenschutzregeln nicht
auf alle Unternehmen anwenden." Auf dem 13. Datenschutzkongress 2012
(8.-9. Mai 2012, Berlin) greift Bundesinnenminister Dr. Hans-Peter
Friedrich die aktuelle Diskussion um Datenschutz und Datensicherheit
auf. Er eröffnet mit seinem Vortrag den etablierten Berliner
Datenschutzgipfel, der jedes Jahr die Datenschutzverantwortlichen der
deutschen Wirtschaft zusammen bringt. In diesem Jahr diskutieren sie
unter anderem mit Bundesdatenschutzbeauftragten Peter Schaar, Markus
Haas (Telefónica Germany), Cornelia Rogall-Grothe (Bundesministerium
des Innern), Prof. Dr. Johannes Caspar (Hamburgische
Datenschutzbeauftragte) und Dr. Birgit Grundmann (Bundesministerium
der Justiz) die aktuellen Datenschutztrends und die Auswirkungen der
europäischen Datenschutzreform auf deutsche Unternehmen.
Social Media und Datenschutz
Datenschützer kritisieren Facebook für den Like-Button, Fangruppen
und die automatische Gesichtserkennung. Sie befürchten, dass Daten
auch von Nicht-Mitgliedern des Netzwerks ohne deren Wissen
gespeichert und zu Profilen kombiniert werden könnten. Vor dem
Hintergrund dieser Diskussionen fragen sich Unternehmen, wie sie ihre
Präsenz bei Facebook managen sollen. Lord Richard Allan (Facebook)
nimmt am Vorabend (7. Mai 2012) des Datenschutzkongresses dazu
Stellung. Gemeinsam mit Dr. Ulrich Wuermeling LL.M., Thomas Helfrich
(Bayer AG) und Thomas Mosch (BITKOM) diskutiert der europäische
"Director of Policy" des Online-Netzwerks über Datenschutz bei
Social Media und Unternehmenspräsenzen bei Facebook.
Europäische Reform und weltweiter Datenschutz
Beim separaten European Data Protection Day (7. Mai 2012, Berlin)
berichten über 25 internationale Experten unter anderem aus den USA,
Russland, Argentinien, Polen und Indien über Herausforderungen im
inner- und außereuropäischen Datenschutz. Axel Voss (Europäisches
Parlament), Peter Hustinx (Europäischer Datenschutzbeauftragter),
Peter Fleischer (Google Inc.), Christopher Graham
(Datenschutzbeauftragter Großbritannien), Dr. Hans-Joachim Rieß
(Daimler AG) informieren über die geplante Reform des europäischen
Datenschutzrechts.
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