(ots) - Die Tochter der inhaftierten ukrainischen
Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko hat die Bundeskanzlerin zu
weiterer Unterstützung für ihre Mutter aufgefordert. Dem in Bielefeld
erscheinenden "Westfalen-Blatt" (Dienstagsausgabe) sagte die
32-Jährige, Merkel solle in ihren Bemühungen um verbesserte
Bedingungen für Julia Timoschenko (51) nicht nachlassen: "Frau Merkel
danke ich für alles, was sie bisher getan hat. Ich bitte sie, den
Druck weiter hoch zu halten, weil das ukrainische Volk alleine dazu
nicht in der Lage ist. Es ist sehr gefährlich, ohne Freunde
dazustehen."
Am 18. Tag ihres Hungerstreiks sei ihre Mutter zwar "körperlich
geschwächt, aber stark im Willen". Der Zugang zu ihr sei zeitweise
sehr schwierig: "Als ihre Verteidigerin kann ich sie an sich ständig
sehen, ohne Begrenzung. In Wirklichkeit bin ich aber der Willkür
ihrer Wärter ausgeliefert. Die Gefängnisverwaltung ist sehr
wankelmütig, mal erlauben sie mir den Zugang, mal ist es unmöglich."
In Bezug auf die Fußball-Europameisterschaft sagte Eugenia
Timoschenko, die Regierung Janukowitsch habe es in der Hand, ob das
Turnier noch zu einem Fest des Sports werden könne.
Timoschenko hatte sich am Montag in Berlin unter anderem mit
Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP)
getroffen. Zu einem zunächst beabsichtigten Treffen mit der Kanzlerin
war es nicht gekommen.
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