(ots) - Das Bild der Deutschen von Israel hat sich in den
letzten drei Jahren deutlich verschlechtert. Das zeigt eine Umfrage,
die das Hamburger Magazin "stern" kurz vor der Nahost-Reise von
Bundespräsident Joachim Gauck für die neue, am Donnerstag
erscheinende Ausgabe durchführen ließ. Darin vertreten 70 Prozent der
befragten Bürger die Auffassung, Israel verfolge seine Interessen
ohne Rücksicht auf andere Völker. Dies sind 11 Prozentpunkte mehr als
bei einer ähnlichen Umfrage im Januar 2009.
59 Prozent der Deutschen beurteilen das Land jetzt als "aggressiv"
- 10 Punkte mehr als 2009. Für 58 Prozent ist das Land "fremd" - 2009
waren es 50 Prozent gewesen. Nur noch 36 Prozent finden Israel
"sympathisch" (9 Punkte weniger als 2009). Dass Israel die
Menschenrechte achtet, meinen lediglich 21 Prozent. Vor drei Jahren
waren es 30 Prozent gewesen. Unverändert 13 Prozent sprechen dem
Staat gar das Existenzrecht ab.
Die Folgen der Nazi-Zeit spielen im Bewusstsein der meisten
Deutschen keine Rolle mehr. 60 Prozent der Befragten sagen,
Deutschland habe keine besondere Verpflichtung gegenüber Israel. Nur
jeder Dritte (33 Prozent) hält diese besondere Verantwortung für
gegeben.
Die Frage, ob Deutschland den Staat Palästina anerkennen sollte,
wird von zwei Dritteln der Bundesbürger (65 Prozent) bejaht. 18
Prozent lehnen derzeit einen eigenständigen Palästinenser-Staat ab.
Bundespräsident Joachim Gauck will Israel vom 28. bis 31. Mai einen
Staatsbesuch abstatten. Dabei wird er auch in die palästinensischen
Gebiete reisen.
Datenbasis: 1002 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger am 15. und
16. Mai 2012, statistische Fehlertoleranz: +/- 3 Prozentpunkte.
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