(ots) - Liqui Moly-Chef Ernst Prost, 55, will künftig
nicht mehr als "Werbefigur" für sein Unternehmen auftreten. Der
Unternehmer reagierte damit auf Enthüllungen des stern in der
aktuellen Ausgabe. In einer E-Mail an alle Mitarbeiter schreibt
Prost: "Ich will nicht mehr als Liqui Moly Vorturner meinen Schädel
mit meinen Gedanken und Überzeugungen zum Fenster hinaushängen. Wenn
mir nun zum Verhängnis wird, dass ich im Zusammenhang mit Arbeit und
Geschäftswelt und Erfolg von Liebe, Anstand und Respekt spreche,
gleichzeitig aber vier Chefs unseres Hauses entlassen haben, muss ich
daraus lernen. Und so denke ich, dass wir mit Ernst Prost als
Werbefigur in TV-Spots und Anzeigen lieber aufhören."
Dem stern liegen interne Firmenunterlagen vor, die zeigen, wie
Prost Mitarbeiter mobbt und bedroht. So heißt es in einer E-Mail von
Prost aus dem Jahr 2009 über einen entlassenen Beschäftigten: "Er ist
ein jämmerlicher Spesenbetrüger, geht hinterfotzig auf Firmenkosten
mit seinem angetrautem Mann mehr auf Lustreisen als auf Dienstreisen.
Nichts gearbeitet, der Firma geschadet, gelogen und betrogen. Ich
sage Ihnen, ich könnte brechen." Die E-Mail mit dem Betreff "Pfui
Teufel" ging an alle rund 500 Mitarbeiter seiner Firmengruppe, zu der
auch der Öllieferant Meguin im Saarland gehört.
Der Berliner Arbeitsrechtler Ulf Weigelt, dem der stern die
E-Mails vorgelegt hatte, sieht darin eine "eklatante Verletzung der
Persönlichkeitsrechte" der Betroffenen. Die Formulierungen seien
"beleidigend und diskriminierend". "Die sexuelle Identität des
betroffenen Mitarbeiters werde herabgewürdigt.
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Norbert Höfler
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