(ots) - Der Klassenkonflikt ist befriedet, der
Religionsstreit fast vergessen, der Geschlechterkrieg auf dem besten
Wege zum Waffenstillstand. Welche Auseinandersetzung man auch immer
nimmt in Deutschland, nirgendwo geht es noch so heiß, so verbittert
zu, wie in der Umweltpolitik. Da ist es erst einmal gar nicht
schlecht, einen gemütlichen, fröhlichen und gerne moderierenden
Minister wie Peter Altmaier zu haben. Zumal nach einem mit diesen
Eigenschaften nicht gesegneten Vorgänger wie Norbert Röttgen. Die
scharfen Auseinandersetzungen in der Umweltpolitik beruhen darauf,
dass die tief emotionale Berührtheit der Umweltschützer so gar keinen
Kompromiss finden kann mit der Kühle von Großinvestoren und Planern.
Manchmal ist es, als sprächen sie unterschiedliche Sprachen und
lebten in unterschiedlichen Wirklichkeiten. Die einen sehen die Welt
untergehen, die anderen machen sich darüber lustig. Altmaier
versucht, sich in der Tonlage von beiden Seiten abzuheben, er ist
angenehm unaufgeregt, aber doch ernst bei der Sache, nicht
missionarisch, aber auch nicht herzlos. Und es ist gut, dass er neben
dem besonders konfrontativen Thema Energiewende auch wieder den
Landschafts- und Naturschutz in den Mittelpunkt rücken will, ebenso
die Hinterlassenschaft der Atomindustrie im maroden Lager Asse.
Freilich, wenn der Neue im Amt bis zur Bundestagswahl noch etwas
bewegen will, muss er dem einen oder anderen wohl auf die Füße
treten, auch in der eigenen Koalition. Jetzt kommt Altmaiers nächster
Trumpf zum Tragen, sein großes Vertrauensverhältnis zu Angela Merkel.
Herz, Talent und Rückhalt bei der Kanzlerin - Herr Minister, machen
Sie was draus!
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