(ots) - In Zukunft wird nicht mehr geschraubt, genagelt
und getackert - sondern geklebt: mit Extremleim aus der Natur. Die
enorme Haftkraft von Seesternen und Miesmuscheln dient
Wissenschaftlern als Vorbild. Das berichtet die Zeitschrift
WUNDERWELT WISSEN (Ausgabe 07/2012, ab heute im Handel).
Zwar setzt die Industrie nach wie vor auf Kleber mit synthetischer
Basis, doch immer mehr rückt die Natur mit ihren einzigartigen
Fähigkeiten in den Fokus der Forschung. Die Umwelt bietet eine Fülle
von Klebern, von denen viele unglaublich leistungsfähig sind und nur
darauf zu warten scheinen, technologisch genutzt zu werden.
Miesmuscheln etwa sondern eine spezielle Substanz ab, um sich an
Felsen zu heften. Diese Art von Klebeverbindung übersteht selbst
schwerste Stürme und Wellengänge. Seesterne verfügen über einen der
stärksten Klebstoffe überhaupt. Um am Boden zu haften, produzieren
sie ein sehr starkes und schnell klebendes Gel. Der König unter den
kleberproduzierenden Lebewesen ist eine Mikrobe namens Caulobacter
crescentus. Sie sondert eine Substanz ab, die heutigen Superklebern
weit überlegen ist. Ein Gewicht von mehr als einer Tonne könnte sie
an einem Ein-Cent-Stück festhalten. Das Bakterium ist fast überall zu
finden - hauptsächlich in Flüssen und Wasserleitungen.
Bis die industrielle Produktion des Bakterien-Superklebers oder
die Herstellung des Muschelklebers beginnt, werden nach Ansicht der
Forscher jedoch noch mindestens 20 Jahre ins Land gehen.
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