PresseKat - Neues Deutschland: Zu Afghanistan

Neues Deutschland: Zu Afghanistan

ID: 676028

(ots) - Hamid Karsai beherrscht dieses Spiel seit langem:
Erst macht er klar, dass die - inzwischen abzugswilligen -
ausländischen Kriegsmächte nur zwischen neuen Finanzhilfen oder dem
Rückfall in die Zeiten der Taliban und Terroristen wählen könnten,
und dann verspricht Afghanistans Präsident hoch und heilig, dass
seine Regierung endlich für bessere Sicherheit sorgen, die Korruption
bekämpfen und die Wirtschaft auch jenseits des Drogenanbaus
organisieren werde. Lippenbekenntnisse. Denn passiert ist viel zu
wenig, zu Lasten der Zivilbevölkerung. Das jährliche
Durchschnittseinkommen liegt bei umgerechnet nur 530 Dollar.
Afghanistan ist weiter der weltweit größte Drogenproduzent und nimmt
auf dem Korruptionsindex von Transparency International Platz 180
ein, von 182 Staaten. Ein Wählerverzeichnis fehlt weiter, so wie
Gleichberechtigung für die Frauen. Nach wie vor können drei von vier
Afghanen nicht lesen. Und allein am Tag der Konferenz starben
Dutzende Menschen bei Anschlägen und Kämpfen. Trotzdem wollen die
Regierungen zwischen Washington und Berlin wieder große Summen locker
machen - schon aus Eigennutz, braucht man für einen gesichtswahrenden
Rückzug doch ein Mindestmaß an Stabilität, und diese dysfunktionale
Regierung ist nun mal der einzige Ansprechpartner, den man zugelassen
hat. Immerhin wurden die Hilfsgelder nach dem Motto »Quid pro quo«
nun erstmals mit Auflagen für Kabul verbunden. In vielen Punkten aber
noch immer so vage, wie Karsai es mag.



Pressekontakt:
Neues Deutschland
Redaktion

Telefon: 030/2978-1715




Themen in dieser Pressemitteilung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden  Schwerpunktthema Syrien im Gespräch zwischen Präsident Assad und Jürgen Todenhöfer
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 08.07.2012 - 18:08 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 676028
Anzahl Zeichen: 1750

Kontakt-Informationen:
Stadt:

Berlin



Kategorie:

Außenhandel



Diese Pressemitteilung wurde bisher 0 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Neues Deutschland: Zu Afghanistan"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Neues Deutschland (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).

Neues Deutschland: Hunger mit System ...

Jeder siebte Mensch hungert - 925 Millionen laut dem neuesten Welthunger-Index. Die globale Hungerbekämpfung kommt allen Appellen und Welternährungsgipfeln zum Trotz nicht voran. Das hat systemische Gründe: die von der Weltbank und dem Internat ...

Neues Deutschland: Zur Jahrestagung des IWF ...

Kommt es zum allseits befürchteten Währungskrieg oder nicht? Jene Frage überschattete die Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank. Eine Antwort vom Washingtoner Treffen zu erwarten, wäre indes vermessen gewesen. ...

Neues Deutschland: Was Deutschland fehlt ...

D ie von der FDP so lautstark propagierte Lockerung der Zuverdienstregelungen für Hartz-IV-Bezieher ist gar keine. Denn ein Großteil der 1,4 Millionen Aufstocker wird leer ausgehen. So sehen die neuen Regelungen vor, dass nur diejenige ...

Alle Meldungen von Neues Deutschland