Die Automobilmontage nimmt eine Schlüsselposition in der Automobilindustrie, dem größtem Wirtschaftszweig Deutschlands ein. Komplexität der Produkte, hohe Stückzahlen und hoher Kosten- sowie Qualitätsdruck stellen die Unternehmen heute und in Zukunft vor Herausforderungen, die nur mit neuen Lösungsansätzen und innovativen Wegen zu bewältigen sind. Spezialwissen ist gefragt. Am Saarbrücker Zentrum für Mechatronik- und Automatisierungstechnik (ZeMA) organisierte Prof. Rainer Müller eine hochschulübergreifende Blockvorlesung. Studenten unterschiedlicher Fachrichtungen der RWTH Aachen und der saarländischen Hochschulen erfahren gemeinsam geballtes Wissen zum Thema „Montage und Inbetriebnahme von Kraftfahrzeugen“. In Theorie und Praxis. Die Studenten sind sich einig. Sie profitieren von Vorlesung, Übungen, Exkursionen, Austausch und kulturellem Beiprogramm enorm.
(firmenpresse) - Studenten der RWTH Aachen aus den Master-Studiengängen Wirtschaftsingenieurwesen und Maschinenbau sowie Studenten der HTW und Gasthörer der UdS aus den Studiengängen der Ingenieurwissenschaften besuchten die einwöchige Spezialvorlesung „Montage und Inbetriebnahme von Kraftfahrzeugen“ am saarländischen ZeMA. „Die Automobilmontage nimmt eine Schlüsselposition in der Automobilindustrie, dem größten Wirtschaftszweig in Deutschland, ein. Aufgrund der großen Stückzahlen, des hohen Kosten- und Qualitätsdrucks und der hohen Komplexität der Produkte stellt die Automobilmontage ein hervorragendes Beispiel dar, an dem sowohl zahlreiche Herausforderungen für die Montagetechnik als auch in der Praxis bereits existierende, effiziente Lösungsansätze aufgezeigt werden können“, erklärt der Organisator der Blockvorlesung und wissenschaftliche Geschäftsführer des ZeMA´s, Prof. Rainer Müller, die große Chance einer solchen Veranstaltung für Studenten.
Ziel der Vorlesung sei ein ganzheitliches Verständnis für die gesamte Prozesskette. Ausgehend von den Anforderungen des Produktes werden im Rahmen der Vorlesung die Montage- und Inbetriebnahmeprozesse der Automobilmontage thematisiert. Dabei werden beispielsweise die Prozesse der Vormontage des Fahrwerks, der Aggregatemontage und der Inbetriebnahme des nahezu fertig montierten Automobils dargestellt. Des Weiteren wird die Organisation der Montage (Planung und Steuerung) und die Trends bzw. zukünftigen Entwicklungen in der Automobilmontage vorgestellt. „Um neben der Theorie einen hohen Praxisbezug zu gewährleisten, werden einzelne Vorlesungen von Experten aus der Automobilindustrie gehalten“, so Müller.
Neben der Vorlesung wurden zusammen mit den Studenten praktische und anschauliche Übungen an verschiedenen Demonstratoren durchgeführt. Hier konnte das theoretisch Erlernte umgesetzt werden. So wurde an einem Cockpit-Demonstrator das Parametrieren und Prüfen von Steuergeräten sowie der Anzeigeelementen ausprobiert. Zwei unterschiedliche Hinterachsen dienten zur Demonstration der montagegerechten Produktgestaltung sowie der Justageprozesse, wie dem Einstellen der Spur und des Sturzes. Auf einem Rollprüfstand konnte die Kommunikation des Prüfsystems mit einem Vorserienmodell der ersten hybriden S-Klasse demonstriert und ein Fahrbetrieb simuliert werden.
Highlights für alle waren die Exkursionen zum Smart Werk nach Hambach und zur Püttlinger Firma DÜRR Assembly Products. Im Saargemünder Smart-Werk konnten sich die Studenten die erlernte Theorie am Beispiel der Smart-Montage aus nächster Nähe auch in der Praxis ansehen. Innovative Einstellprozesse wurden später bei der Firma DÜRR vorgestellt. Zuvor hatte Dr. Thomas Tentrup, als Gastdozent aus der Industrie, zusammen mit Prof. Rainer Müller eine Vorlesung zum Thema „Inbetriebnahme und Prüfung im Bandendebereich“ gehalten und das entsprechende Fachwissen zu den Prüf- und Einstellstationen vermittelt.
Den Studenten hat die arbeitsintensive aber abwechslungsreiche Woche gefallen. Maren Häring 24 Jahre, eingeschrieben im ersten Semester des Masterstudiengangs Produktionstechnik mit Vertiefung Fertigung und Montage an der RWTH Aachen fasst zusammen: „Die Vorlesung „Montage und Inbetriebnahme von Kraftfahrzeugen“ ist eine Veranstaltung, die Ihresgleichen sucht. Ein besonderes Highlight war, die in der Theorie kennengelernten Produkt- und Montagestrukturen direkt in der industriellen Praxis angewendet zu sehen“. Das abendliche Kulturprogramm, beispielsweise ein Besuch der „Völklinger Hütte“ und die Saarbrücker Stadtführung, habe die gelungene Veranstaltung sehr gut abgerundet.
Martin Burkhart 23 Jahre und Student im 8. Semester des Bachelorstudiengangs Maschinenbau an der HTW, sieht das ähnlich: „Die Vorlesung hat mir sehr gut gefallen. Neben einer sehr guten Mischung aus Theorie und Praxis war mein persönlicher Höhepunkt die Exkursion. Aber auch das Lernen mit Studenten von unterschiedlichen Unis und Städten hat sehr viel Spaß gemacht. Abends und in den Pausen gab es viele Gelegenheiten, sich auszutauschen“.
Nach der erfolgreichen Auftaktveranstaltung sind weitere Kooperationen und Veranstaltungen ähnlicher Art geplant.
2009 wurde das Zentrum für Mechatronik und Automatisierungstechnik (ZeMA) in Saarbrücken gegründet. Gesellschafter sind das Saarland, die Universität des Saarlandes sowie die Hochschule für Technik und Wirtschaft. Eine zentrale Aufgabe des Zentrums ist die industrienahe Entwicklung von Methoden und Produkten zur nachhaltigen Effizienzsteigerung industrieller Prozesse. In enger Kooperation mit seinen Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft. Die Schwerpunkte des auf die Technologieentwicklung und den Technologietransfer spezialisierten Zentrums befinden sich in den Bereichen Fluidmechatronik, Mikromechatronik und Produktionsautomatisierung. Derzeit sind im ZeMA etwa 50 Mitarbeiter, davon 30 im wissenschaftlichen Bereich beschäftigt.
Kontakt:
Prof. Dr.- Ing. Rainer Müller
Geschäftsführer ZeMA
Gewerbepark Eschberger Weg
66121 Saarbrücken
Tel.: 0681-85787-15
Mail.: rainer.mueller(at)mechatronikzentrum.de
Barbara Hsrtmann
b.h.hartmann(at)web.de