(ots) - Es ist nicht das erste Mal, dass aus Kreisen der
Bundesregierung auf Griechenland eingedroschen wird. Doch in den
letzten Tagen war es besonders hart. Die Stimmen zu einem möglichen
Austritt Griechenlands aus der Eurozone wurden immer lauter.
Griechenland soll keine Gelder mehr bekommen, wenn es seine Auflagen
nicht erfüllt. Dann geht das Land bald bankrott und muss
höchstwahrscheinlich aus der Eurozone austreten. Ein solches Szenario
hat für Wirtschaftsminister Rösler seinen Schrecken verloren, wie er
im ARD-Interview sagte. Was ihn offenbar nie geschreckt hat, sind die
sozialen Einschnitte und die extreme Armut, die die griechische
Bevölkerung im Rahmen der neoliberalen Krisenpolitik erleiden muss.
Bei einem möglichen Rauswurf Griechenlands aus der Eurozone würde
sich deren Lage noch einmal erheblich verschlechtern. Das ist einem
Herrn Rösler reichlich egal, denn ihm geht es letzten Endes darum,
dass die freie Marktwirtschaft funktioniert. Da darf der
Wirtschaftsfaktor Mensch nicht zu teuer werden. Genau das ist der
Fehler der aktuellen Krisenpolitik: Nicht die Menschen, sondern die
Banken und Märkte versucht man die ganze Zeit zu retten. Und mit
diesem Zynismus gegenüber der südeuropäischen Bevölkerung schneidet
sich der Bundeswirtschaftsminister noch dazu ins eigene Fleisch:
Meldungen mit Aussagen wie der seinen drückten den DAX am Montag
gleich ins Minus.
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